Auch mit 50 kribbelt es noch
Markus Baur lebt derzeit in seinem ganz eigenen Turnier-Rhythmus. Aus
Mimmenhausen am Bodensee pendelt der ehemalige HandballWeltmeister regelmäßig nach Mainz, eine Nacht nach den WM-Übertragungen im ZDF geht’s dann wieder Richtung Heimat. Auch an seinem
50. Geburtstag – den der frühere Spielmacher und jetzige TV-Experte an diesem Freitag zunächst auf der Autobahn verbringt. Doch die Corona-Pandemie schließt ja ohnehin sämtliche Feier-Optionen aus. Nur ein entspanntes Kaffeekränzchen im kleinsten Kreis ist geplant.
Zwangsläufig ist Baur kurz vor seinem Ehrentag an seine sportlichen Erfolge erinnert worden. Der Mittelmann war Kapitän der „SchnauzbartTräger“, die 2007 unter Heiner Brand das WM-Wintermärchen in Deutschland schrieben und Gold gewannen. Zudem feierte er unter anderem 2004 den Europameistertitel, er holte im selben Jahr Silber bei Olympia in Athen und wurde zweimal Handballer des Jahres. Und wenn er – so wie auch am Donnerstagabend beim deutschen WM-Hauptrundenspiel gegen Spanien – wieder in seiner Kommentatorenkabine sitzt und den Ball fliegen sieht, „dann kribbelt es schon“. Das tue es „eigentlich immer, wenn die Nationalmannschaft spielt“. 228-mal trug Markus Baur selbst den Adler auf der Brust, dabei gelangen ihm 712 Tore.
Derzeit arbeitet Baur als Projektmanager bei einem Immobilienunternehmen. Und Handball? Aktiv? Vor allem die Charity-Matches mit seinen ehemaligen Kollegen machen Markus Baur großen Spaß. „Da kommt der Ehrgeiz hoch“, berichtet der NeuFünfziger, „verlieren können wir alle immer noch schlecht.“(SID)