Geteilte Nutzung
Zum Leitartikel „Es geht um mehr als Lohnhöhe“(19.1.):
Ich denke und hoffe, dass die Gewerkschaften und Unternehmen das Gesamtspektrum im Blick haben. Gerade die Fahrzeugbranche steht vor einer ihrer größten Transformationen und Herausforderungen. Sie wird leider auch durch viele unsachgemäße Beiträge geschwächt und verunsichert. Ich meine, dass die Technologien sich in der Nutzung aufteilen werden: Verbrenner, zunehmend mit Hybrid, werden bei Vielfahrern und auf Langstrecken bis auf Weiteres Bestand haben. Elektroautos decken eher den Nah- und Kurzstreckenbereich ab. Aber erinnere ich wieder an die gesamte schlechte CO 2-Bilanz von der Gewinnung der Batterierohstoffe bis zur tatsächlichen Fahrleistung der Elektrofahrzeuge. Hier haben größere und kleine Verbrenner als Benzin und Diesel wohl weiter ihre Chancen.
Mir kommt bei vielen Forderungen der Interessengruppen und insbesondere der Umweltverbände eine Verantwortung für die Arbeitsplätze sowie das Machbare und Sinnvolle für die Unternehmen zu kurz. Die Arbeitsplätze und damit unser Wohlstand werden nur erhalten werden können, wenn die Transformationen unter Berücksichtigung aller Interessen erfolgen können. Das ist wohl auch das Wesen einer Demokratie, nicht das Beklagen, wenn Einzelforderungen nicht so schnell oder gar nicht zu erfüllen sind. Doch aufgrund meiner jahrzehntelangen Beobachtungen habe ich auch hier Hoffnung, dass die Tarifpartner zukunftsgerechte Lösungen hinbekommen und ein Scheitern weniger an ihnen liegt. Uwe Schneider, Ravensburg