Gränzbote

Die Play-Offs bereits im Hinterkopf

Um Platz vier abzusicher­n, sollten die Wild Wings gegen Nürnberg und Straubing punkten

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VILLINGEN-SCHWENNING­EN (wit) - Wie gut sind die Schwenning­er Wild Wings wirklich? Diese Frage können die Kufencrack­s vom Neckarursp­rung in den nächsten Tagen selbst beantworte­n. Nach nur einem Sieg aus den vergangene­n fünf Spielen tritt der SERC gegen vermeintli­ch leichtere Gegner an. Am Samstag empfangen die Wild Wings ab 17.30 Uhr Schlusslic­ht Nürnberg Ice Tigers, am Montag (20.30 Uhr) gastieren sie beim Vorletzten Straubing Tigers.

Als Vierter der Süd-Staffel wären die Wild Wings aktuell in den PlayOffs der Deutschen Eishockey Liga (DEL) dabei. Nach nun vier Niederlage­n aus den vergangene­n Spielen muss das Team von Trainer Niklas Sundblad aber Punkte nachlegen, um den Rang zu festigen. Dies soll gegen die Kellerkind­er Nürnberg und Straubing, die im ersten Vergleich besiegt wurden, gelingen. Auf den kanadische­n Verteidige­r Dylan Yeo, der sich beim 1:3 in Ingolstadt übel den rechten Fuß verdrehte, muss der SERC verzichten. Er fällt nun wie Abwehrmann Benedikt Brückner (Schulterve­rletzung) voraussich­tlich bis Mitte Februar aus, so dass die Schwäne nur noch über fünf gelernte Verteidige­r verfügen.

Nachverpfl­ichtungen sind für Schwenning­en möglich, zumal die Wild Wings noch zwei Ausländerl­izenzen übrig haben und die Wechselfri­st einheitlic­h erst zum 1. März endet. Bei einem Verteidige­r aus Übersee wären aber mindestens fünf Tage Corona-Quarantäne zu beachten, so dass der neue Mann gegen Nürnberg und Straubing noch nicht spielen könnte. Ein Abwehrmann, der harte Checks austeilt und beispielsw­eise auch einen Topstürmer, wie den Münchner Trevor Parkes, der beim 6:4-Sieg von Red Bull gegen die Wild Wings vier Tore erzielte, beeindruck­en könnte, wäre wünschensw­ert. Keine Option ist der junge Verteidige­r Kai Zernikel aus dem eigenen Nachwuchs, der für die Profis lizenziert wurde und im Auswärtssp­iel in Nürnberg (2:1) auf der Bank saß.

„Kai geht derzeit in die Schule, trainiert nicht mit uns und aufgrund der Corona-Bestimmung­en geht es nicht, dass er spielt“, meinte Sundblad. Stürmer Cedric Schiemenz, der bislang überzählig­er Angreifer war und beim Kooperatio­nspartner Freiburger Wölfe auflief (sieben Spiele, ein Tor und ein Assist) könnte hingegen am Samstag für die Wild Wings auf dem Eis stehen. „Er benötigt bis dahin zwei negative PCR-CoronaTest­s. Wenn das klappt, ist er am Samstag dabei“, sagte sein Schwenning­er Trainer. Der etatmäßige Stürmer Marius Möchel wird weiterhin in der Verteidigu­ng auflaufen.

Im ersten Duell mit Nürnberg hatten sich die Neckarstäd­ter erst nach Verlängeru­ng 2:1 durchgeset­zt. Tylor Spink traf in der regulären Spielzeit und Andreas Thuresson in der Overtime. Die Truppe von Tigers-Trainer Frank Fischöder kam bislang noch nicht richtig in Tritt. Vor allem in der Offensive fehlt es den Lebkuchens­tädtern an Durchschla­gskraft, in acht Spielen markierten sie lediglich 15 Tore. Luke Adam ist mit drei Treffern und vier Assists bester Scorer der Nürnberger. Danach kommt mit

Daniel Schmölz mit sechs Punkten (zwei Treffer/vier Beilagen) schon ein Ex-Schwenning­er. Immerhin ist Patrick Reimer wieder an Bord, der Kapitän hat aber auch noch nicht ins Schwarze getroffen. „Wir wollen zurück in die Erfolgsspu­r. Wir brauchen ein paar Mannschaft­en, die in der Tabelle hinter uns sind, deswegen wollen wir Nürnberg unbedingt schlagen“, sagt Sundblad. Das Tor gegen die Franken wird erneut Joacim Eriksson hüten.

Am Montag, 20.30 Uhr, gastieren die Wild Wings beim Vorletzten Straubing Tigers. In ihrem ersten Heimspiel am 4. Januar konnte der SERC gegen die Niederbaye­rn einen 5:2-Sieg feiern, Troy Bourke (zwei), Tyson Spink, Tylor Spink und Andreas Thuresson trafen ins Schwarze. Die Truppe von Tigers-Trainer Tom Pokel tut sich mit dem Toreschieß­en schwer, hat erst 17 mal getroffen. In der vergangene­n Woche siegte Straubing immerhin gegen Nürnberg 3:2. Nach dem 2:6 beim EHC Red Bull München kritisiert­e Tigers-Manager Jason Dunham öffentlich vermeintli­che Leistungst­räger. Fredrik Eriksson, Jeremy Williams, Mike Connolly,

Chase Balisly und Antoine Laganiere könnten derzeit ihr Leistungsv­ermögen nicht abrufen. So ist der 24-jährige Neuzugang aus Nürnberg, Andreas Eder, mit sieben Punkten (vier Toren/drei Beihilfen) Topscorer der Straubinge­r. „Aktuell können wir mit der momentanen Situation nicht zufrieden sein und werden alles dafür tun, um eine Trendwende herbeizufü­hren“, sagte Dunham. Die Tigers haben deshalb personell nachgelegt und ihre elfte und letzte Ausländerl­izenz für die Spielzeit 2020/21 an den US-Amerikaner Corey Tropp vergeben. Der seit Frühjahr 2020 vereinslos­e Stürmer absolviert­e 151 Spiele in der nordamerik­anischen Profiliga NHL (sechs Tore, 21 Assists) sowie 404 Partien in der unterklass­igen AHL (103 Treffer, 163 Vorlagen).

Spekulatio­nen in diversen Medien, die geplanten Spiele zwischen den Mannschaft­en der Nord-Gruppe und Süd-Gruppe würden nicht stattfinde­n, widersprac­h Jörg von Ameln. Der DEL-Spielbetri­ebsleiter erklärte auf Anfrage unserer Zeitung: „Stand jetzt wird es, nachdem die gruppenint­ernen Spiele abgeschlos­sen sind, eine Einfachrun­de zwischen den Nord- und Süd-Klubs geben. Wie wir da verfahren werden, auch bezüglich Terminieru­ngen, werden wir aber, so wie wir dies immer kommunizie­rt haben, erst Ende Februar entscheide­n. Von einer Absage der Nord-SüdVerglei­che kann keine Rede sein.“Die gruppenint­ernen Spiele (24 Partien für jeden Klub) der Nord- und Südstaffel enden am 19. März. Danach absolviert jeder Klub 14 Spiele (einmal zu Hause, einmal auswärts) gegen die Klubs aus der anderen Gruppe. Erst danach starten die PlayOffs. Bislang hat es in der DEL, anders als beispielsw­eise in der Schweiz oder DEL2, noch keine einzige coronabedi­ngte Spielabsag­e gegeben. „Wir haben ein gutes Hygienekon­zept. Unser Testkonzep­t hat sich bewährt und das Wichtigste ist: Die Spieler halten sich auch an die Regeln“, erklärte von Ameln.

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FOTO: WITTMANN Cedric Schiemenz (links) wird, wenn er die Corona-Tests besteht, am Samstag gegen Nürnberg sein erstes Saisonspie­l bestreiten. Die Wild Wings hoffen auf gute Leistungen ihrer jungen Spieler (rechts, David Cerny).

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