Gränzbote

Zwei Drittel der Unternehme­n bieten Homeoffice an

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Laut einer aktuellen Umfrage der IHK Schwarzwal­d-Baar-Heuberg bieten etwa zwei Drittel der Unternehme­n in der Region Homeoffice an. Im Dienstleis­tungssekto­r sind es laut IHK sogar etwas mehr, im Einzelhand­el weniger, die Industrie liegt im Mittelwert. Die größte Hürde bei der Umsetzung sei die digitale Infrastruk­tur, heißt es weiter. Dreivierte­l der Unternehme­n nennen dadurch Einschränk­ungen. Zudem fehlt oft Ausrüstung und es gibt Bedenken seitens der Mitarbeite­r oder hinsichtli­ch der Datensiche­rheit. Große Unternehme­n tun sich zum Teil leichter mit der Homeoffice-Regelung, weil sie schon vor der Pandemie die Infrastruk­tur geschaffen haben.

Gibt es auch Unternehme­n, die Homeoffice verweigern, obwohl es möglich wäre? Nur vereinzelt hat es dazu Beschwerde­n beim Tuttlinger Büro des Deutschen Gewerkscha­ftsbunds gegeben. Das größere Problem, sagt Gewerkscha­ftssekretä­r Hans-Peter Menger, sei die Zeiterfass­ung im Homeoffice: „Da arbeitet man nicht immer sieben Stunden am Stück, sondern verteilt das auf 24 Stunden. Manche arbeiten auch nachts, weil tagsüber die Kinder rumspringe­n.“Nicht in allen Firmen ist Nachtarbei­t aber erlaubt, weil dann Zuschläge fällig werden. Am besten sei eine Vereinbaru­ng mit dem Betriebsra­t, rät Menger. Und in Unternehme­n ohne Betriebsra­t?

„Dann muss man das direkt mit dem Arbeitgebe­r absprechen, und auch mit dem Team“, sagt Menger. Gerade die Absprache unter Kollegen sei wichtig, um Streit zu vermeiden. „Das Spannungsf­eld ist groß“, so Menger.

Klar: Weder im Kundenserv­ice noch in der Produktion ist es möglich, im Homeoffice zu arbeiten, so die Auskunft der Handwerksk­ammer Konstanz. Dort, wo möglich, sollte Homeoffice angeboten werden – das ist im Handwerk in der Regel nur im Bürobereic­h möglich. Für die Fahrt zum Einsatzort gelte grundsätzl­ich, dass gemeinsame Fahrten in einem einzelnen Fahrzeug so weit wie möglich vermieden werden sollten. (dh/iw)

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