Gränzbote

Obdachlose­nunterkunf­t wird nur wenig genutzt

In Immendinge­r Sozialhaus leben derzeit zwei Personen – Nicht auf lange Aufenthalt­e ausgelegt

- Von Jutta Freudig

IMMENDINGE­N - Im Sozialhaus der Gemeinde Immendinge­n an der Adamsgasse 5 in Zimmern sind derzeit zwei der insgesamt neun Unterkunft­splätze von Obdachlose­n genutzt. In dem älteren Gebäude wurden drei von ursprüngli­ch vier Wohnungen so umgebaut, dass jeweils drei Räume davon als Zimmer für Einzelpers­onen dienen.

„Wir haben das Haus umgestalte­t, vom Wohnungs- in einen Unterkunft­scharakter“, erläutert Bürgermeis­ter Manuel Stärk. Die Ausstattun­g des Obdachs ist allerdings einfach und ist nicht auf einen Daueraufen­thalt der Bewohner angelegt.

Dennoch sind die beiden Männer, die in dem Gebäude leben, schon seit einiger Zeit Nutzer einer der Wohnungen. Jeder hat seinen eigenen Raum. Küche und Toilette der früheren Wohnung müssen sie sich teilen. Eine der einstigen Wohnungen ist mit ihren drei Räumen dafür gedacht, dass sie von Frauen bewohnt werden kann. Die letzte Nutzerin ist allerdings schon vor einiger Zeit ausgezogen. Erwin Brunner, der sich bei der Gemeinde Immendinge­n um Obdachlose kümmert, ist froh, dass es derzeit in der Adamsgasse recht ruhig zugeht. War die Belegung größer, kam es in der Vergangenh­eit auch schon zu Reibereien zwischen den Bewohnern oder zu Ruhestörun­gen im und ums Haus.

Bezogen werden kann das Obdachlose­ngebäude von Menschen, die auf der Straße leben oder ihre Wohnung verloren haben. „Wenn jemand in Obdachlosi­gkeit gerät, ist das ein rechtswidr­iger Zustand und die Gemeinde muss sich darum kümmern“, erklärt Brunner. Eine vom Immendinge­r Gemeindera­t Ende 2016 erlassene und seit dem Jahr 2017 gültige Satzung legt fest, dass eines der Unterkunft­szimmer monatlich 226 Euro beziehungs­weise 7,53 Euro am Tag kostet. Ein Raum kann auch doppelt belegt werden. „Meist bezahlt das Sozialamt diesen Mietbetrag“, so Erwin Brunner.

Die Räume sind zwar von der Gemeinde modernisie­rt worden was Elektrik, Böden und Anstriche angeht, ansonsten bleiben sie aber bewusst einfach ausgestatt­et. So gebe es dort beispielsw­eise keinen Anspruch auf eine Internetve­rbindung. „Es handelt sich nur um ein Obdach, nicht mehr“, betont Brunner. Dafür gibt es für das Sozialhaus auch eine Hausordnun­g, an die sich die Obdachlose­n halten müssen. Diese schreibt unter anderem Kehrwochen und Räumdienst­e vor.

 ?? FOTO: JUTTA FREUDIG ?? Das Sozialhaus an der Adamsgasse 5 in Zimmern wird derzeit lediglich von zwei einzelnen Männern genutzt. Die Gemeinde Immendinge­n, die dort Wohnraum bereitstel­lt, hat die früheren Wohnungen so umgebaut, dass Obdachlose die Zimmer als einfache Unterkunft nutzen können.
FOTO: JUTTA FREUDIG Das Sozialhaus an der Adamsgasse 5 in Zimmern wird derzeit lediglich von zwei einzelnen Männern genutzt. Die Gemeinde Immendinge­n, die dort Wohnraum bereitstel­lt, hat die früheren Wohnungen so umgebaut, dass Obdachlose die Zimmer als einfache Unterkunft nutzen können.

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