Gränzbote

Gesundheit geht vor

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Zum Essay „Einfach durchhalte­n“(30.1.) von Claus Wolber hat uns die folgende Zuschrift einer Leserin erreicht:

Vielen Dank, Herr Wolber, für diesen Beitrag! Endlich traut sich einmal jemand, der allgegenwä­rtigen Schulunter­richts-Hysterie etwas entgegenzu­setzen! Sie haben ausgedrück­t, was ich auch schon des Öfteren gedacht habe: Jetzt lasst doch mal die Kirche im Dorf! Natürlich ist es nicht toll, wenn der Unterricht schmalspur­mäßig abläuft oder zum Teil ganz entfallen muss. Aber der Weltunterg­ang ist damit noch nicht besiegelt! Meine Mutter, Jahrgang ´29, war 16 Jahre alt, als der Krieg aus war. Im Sommer 1944 erhielt sie noch ein Zeugnis, im März 1946 erhielt sie das

Abschlussz­eugnis der Mittelschu­le (zehn Schuljahre). Immerhin hat sie dann eine Ausbildung als Apothekenh­elferin absolviert und ist dann berufsmäßi­g ganz gut durchs Leben gekommen, hat abgesehen von Erziehungs­zeiten für drei Kinder immer gearbeitet. Was ich sagen will: Diese Generation der Kriegs- und Nachkriegs­kinder hat die Wirtschaft nach dem Krieg wieder zum Laufen gebracht, Firmen gegründet, eine Demokratie aufgebaut und die Grundlagen für unsere heutige Gesellscha­ft gelegt.

Deshalb: Man muss Prioritäte­n setzen. Und da ist mir der Gesundheit­sschutz der gesamten Bevölkerun­g wichtiger als ein paar ausgefalle­ne Unterricht­sstunden.

Susanne Klingel, Biberach

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