Mühlheim investiert 2021 sieben Millionen Euro
Im Gegensatz zu diesem Jahr muss die Stadt an der Donau 2022 dann aber Schulden aufnehmen – Pro-Kopf-Verschuldung liegt bei 350,28 Euro
MÜHLHEIM (wlw) – Die Stadt Mühlheim stemmt in diesem Haushaltsjahr ein sieben Millionen Euro schweres Investitionsprogramm. Schwerpunkte dabei bilden die Großbaustellen Feuerwehrmagazin und Realschule. Während 2021 noch Schulden abgebaut werden sollen, wird die Stadt 2022 aber nicht um eine Neuverschuldung umhin kommen.
Der Mühlheimer Gemeinderat hat die Haushaltssatzung und den Haushaltsplan für das laufende Jahr abgesegnet und dem vorgelegten Beschlussvorschlag der Verwaltung über die Bildung einer FAG- und Kreisumlagen-Rückstellung einstimmig zugestimmt. Stadtkämmerer Gebhard Läufer hatte die Zahlen zuvor vorgestellt. Der Ergebnisplan schließt bei den Gesamterträgen mit rund 10,7 Millionen Euro und bei den Gesamtaufwendungen in Höhe von etwa 10,1 Millionen Euro ab. Im laufenden Betrieb wird somit ein Überschuss von mehr als 600 000 Euro erwirtschaftet.
Dies sei im Blick auf die Corona-Pandemie ein erfreuliches Ergebnis, so Läufer. Das Gewerbesteuer-Aufkommen wird mit vier Millionen Euro prognostiziert. Steuererhöhungen sind im Wirtschaftsjahr 2021 nicht geplant. „Wir hatten ein gutes Jahr 2020“, war die Feststellung aus dem Gemeinderat. Das ordentliche Ergebnis, sprich der Überschuss, wird im Gesamtergebnishaushalt erwirtschaftet. Zum anderen könne die Stadt zum zehnten Mal in Folge im Kernhaushalt Schulden abtragen, ohne neue Verbindlichkeiten aufnehmen zu müssen. Die Schuldentilgung im laufenden Jahr beträgt rund 145 000 Euro. Der Stand der Verschuldung im Kernhaushalt wird zum Jahresende auf rund 1,26 Millionen Euro reduziert. Im Rückblick auf die vergangenen zehn Jahre wird Mühlheim bis zum Jahresende rund 2,25 Millionen Euro an Schulden im Kernhaushalt abgebaut haben, ohne neue Verbindlichkeiten eingegangen zu sein.
Zugleich stemmt Mühlheim im aktuellen Haushaltsjahr ein riesiges Investitionsprogramm mit fast sieben Millionen Euro. Die Schwerpunkte liegen bei den Investitionen in der Restfinanzierung des Neubaus des zentralen Feuerwehrmagazins sowie der Generalsanierung der Realschule. Möglich wird dieses große Investitionsniveau auch dank dem laufenden Haushaltsüberschuss. „In erster Linie können wir uns dieses hohe Investitionsniveau dank einer hohen Liquidität zum Jahresbeginn in Höhe von gut vier Millionen Euro sowie stattlichen Zuschüssen seitens des Landes leisten“, sagt der Stadtkämmerer. Im Hinblick auf die Fortsetzung der hohen Investitionen im Jahr 2022 im Bereich der Realschule, der Fassadensanierung des Rathauses oder des Breitbandausbaus, wird Mühlheim aber um eine Neuverschuldung im Haushaltsjahr 2022 nicht umhin kommen. Die Verschuldung im Kernhaushalt liegt zum 31. Dezember 2021 voraussichtlich bei 1 255 065 Euro. Das entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 350,28 Euro.