Mit dem Da-Serafino-Baukasten ins Pizza-Glück
Das gastronomische Desaster in Anbetracht der langsam nervenden Pandemie haben wir ja nun schon oft genug beklagt. Aber Jammern hilft natürlich ebenso wenig wie den Kopf in den Sand zu stecken. Abhol- und Lieferdienste können allerdings immer nur ein Trostpflaster sein. Aber sie sind gewiss besser als gar nichts. Sogar sehr viel besser, wie das Beispiel des Ristorante da Serafino in Biberach beweist. Denn da hat sich der Chef mit seiner sogenannten Pizzabox etwas Besonderes einfallen lassen. Neben fertig zubereiteter Pizza und Pasta kann der Kunde einen Baukasten bestellen, den er selbst zusammenstellt – um die
Pizza dann daheim im eigenen Ofen fertigzubacken. Ab einem Bestellwert von 25 Euro liefert das da Serafino im Biberacher Stadtgebiet bis an die Haustür. Wer sich fürs Abholen entscheidet, darf sich über freundliche und zuvorkommende Menschen freuen, die das Bestellte pünktlich zum Mitnehmen parat haben. Der Pizzabäcker persönlich erklärt, wie die Pizzabox zu handhaben sei, damit am heimischen Herd alsbald italienische Gefühle aufkommen. Es soll aber auch ein Video im Internet geben, mit dessen Hilfe der Laie zum Pizzaiolo wird.
Zu Hause angekommen, helfen zunächst die Salate Mama Lucia und Italia über den ersten Hunger hinweg sowie die Penne Amatriciana. Was sogleich auffällt, ist die durchaus gute Qualität. Das beginnt schon damit, dass verschiedene hochwertige Blattsalate wie Friseé oder Feldsalat statt des ewigen Eisbergsalats zum Einsatz kommen. Auch das süßlich-cremige Dressing macht Freude. Die Nudeln mit Tomaten, Speck und Olivenöl hätten zur Perfektion vielleicht noch ein bisschen geriebenen Parmesan vertragen. Schinken und zarter Räucherlachs, die jeweils die Salate zieren, sind ebenfalls von erfreulicher Qualität.
Hochwertige Zutaten offenbart auch die Pizzabox. Separat in Schälchen verpackt, finden sich zum Grundpreis von 4,50 Euro eine Portion Teig, gewürfelter Mozzarella und Tomatensoße. Diese verfügt über außerordentlich viel Frucht sowie frisches Basilikum. Im konkreten Fall gehören noch Spinat und Gorgonzola zur Wunschpizza. Die Optionen beim Belag kennen ansonsten keine Grenzen.
Der Pizzabäcker empfiehlt, den Ofen möglichst auf volle Pulle vorzuheizen. Den Teig mit dem Handballen solange drücken und dann ziehen, bis der Boden die typische Form und Stärke hat. Tomatensoße verteilen, Käse drüber streuen, Wunschzutaten platzieren und mit ein wenig Olivenöl beträufeln. Wohl dem, der einen Pizzastein hat. Für alle anderen gilt es, ein Backblech mit dem Ofen vorzuheizen. Die Pizza auf ein Stück Backpapier ziehen und aufs heiße Blech geben. Je nach Hitze dauert es zwischen acht und 14 Minuten, bis die Pizza fertig ist.
Im vorliegenden Experiment hat das bestens geklappt: Der Teig ist unten knusprig und oben saftig. Auch Zutaten wie Spinat sind nicht einfach nur roh in ein Becherchen geklatscht worden, sondern offenbar angedünstet und mit Knoblauch abgeschmeckt. Damit gelingt ein hocherfreuliches Ergebnis, das dem kreativen Küchenchef zur Ehre gereicht. Dass er es kann, hat direkt nach der Abholung schon ein Stück Pizza Margherita auf die Hand gezeigt.
Ristorante da Serafino Wilhelm-Leger-Str. 5 88400 Biberach
Tel. 07351-373488 www.da-serafino.de Abhol- und Lieferservice: Donnerstag bis Dienstag 11.3014 Uhr und ab 17.30 Uhr. Hauptgerichte 6-18,50 Euro.
Weitere „Aufgegabelt“-Folgen: www.schwäbische.de/aufgegabelt