Gränzbote

700 000 Euro für schönere Ortskerne

Rietheim-Weilheim und Wurmlingen erhalten jeweils 700 000 Euro Städtebauf­örderung

- Von Alena Ehrlich

Städtebauf­örderung kommt Wurmlingen und Rietheim-Weilheim zugute.

RIETHEIM-WEILHEIM/WURMLINGEN - Die Gemeinden RietheimWe­ilheim und Wurmlingen können die Neugestalt­ung ihrer Ortskerne angehen: Sie sind in das Programm Städtebauf­örderung aufgenomme­n worden und erhalten zunächst jeweils 700 000 Euro von Bund und Land. Das hat das Regierungs­präsidium Freiburg kürzlich in einer Pressemitt­eilung bekanntgeg­eben. In den beiden Gemeinden herrscht nun Tatendrang.

„Wir freuen uns wirklich sehr. Das ist gigantisch für uns“, sagt Rietheim-Weilheims Bürgermeis­ter Jochen Arno. Dass die Gemeinde schon jetzt in das Förderprog­ramm aufgenomme­n wurde, sei eine tolle Überraschu­ng gewesen. Denn den Antrag hatte die Verwaltung im vergangene­n Jahr zum ersten Mal gestellt. Die begleitend­e STEG Stadtentwi­cklung GmbH aus Stuttgart hatte damals noch darauf hingewiese­n, dass es nicht unüblich sei, bis zur Bewilligun­g die ein oder andere Ehrenrunde zu drehen. Am Ende klappte es dann aber doch auf Anhieb.

In Rietheim-Weilheim soll mit Hilfe der Städtebauf­örderung in den kommenden zehn Jahren die Sanierung des Ortskerns in Weilheim angegangen werden. „Einen groben Plan gibt es schon“, sagt Arno. Bei ersten Untersuchu­ngen des Gebiets, das unter anderem die Kirchstraß­e, Mühlstraße, Teile der Jahnstraße, Eisenbahns­traße und der Weihergass­e beinhaltet, waren viele sanierungs­bedürftige Gebäude festgestel­lt worden, die teilweise auch umgenutzt werden könnten (wir berichtete­n).

Ein Beispiel hierfür ist die künftige Nutzung des alten Schulhause­s. Vorübergeh­end ist dort der Weilheimer Kindergart­en untergebra­cht. Sobald aber der Neubau in der Jahnstraße bezogen werden kann, steht dieses Gebäude wieder leer. Denkbar wäre etwa eine Nutzung durch Vereine oder die Einrichtun­g eines Jugendtref­fs oder eines SeniorenCa­fés. Die Gestaltung eines Dorfplatze­s sei ebenso angeregt worden, wie auch der Ausbau der Zufahrt, über die künftig auch das geplante Baugebiet „Am Bol“erreichbar sein wird. Auch Privateige­ntümer sollen durch die Städtebauf­örderung profitiere­n können – hier gebe es ebenfalls bereits Interessen­ten.

Nun stünden aber erst einmal vorbereite­nde Untersuchu­ngen an, später sollen die Maßnahmen noch mit Prioritäte­n versehen und in die Haushalte der kommenden Jahre aufgenomme­n werden. „2021 wird erst einmal noch nichts umgesetzt werden können“, vermutet Arno.

Auch in Wurmlingen ist die Freude über die Städtebauf­örderung groß. „Damit lassen sich bestimmte Entwicklun­gsziele umsetzen, die man ansonsten nicht schaffen kann“, sagt Bürgermeis­ter Klaus Schellenbe­rg. Mit den Gebieten „Ortsmitte“und „Ortsmitte Süd“hatte die Gemeinde auch schon in der Vergangenh­eit von der Städtebauf­örderung profitiert. Nun hat sie den Zuschlag für das Gebiet „Ortsmitte II“bekommen. Dieses umfasst laut Schellenbe­rg unter anderem die Untere Hauptstraß­e, das Areal um das Rathaus und die Schule und bis hin zur Bahnunterf­ührung. Das Gebiet konkret zu beschreibe­n, sei allerdings schwierig, da einzelne Inseln, die bereits in vorherigen Programmen berücksich­tigt waren, ausgenomme­n sind.

Von Seiten der Gemeinde steht im Rahmen der Städtebauf­örderung zum einen der Innenausba­u des Rathauses – und damit einhergehe­nd die Schaffung von Barrierefr­eiheit – auf der Agenda. Doch auch die Gestaltung von Rathausvor­platz, Kirchenvor­platz und Vogtei seien mit Blick auf die Aufenthalt­squalität im Ort mögliche Anknüpfung­spunkte. „Einen fertigen Plan gibt es noch nicht“, sagt Schellenbe­rg. „Aber es ist ein ganzer Blumenstra­uß an Maßnahmen.“In den vergangene­n beiden Runden der Städtebauf­örderung habe die Gemeinde auch die Erfahrung gemacht, dass viele private Bauherren bereit waren, ihre Gebäude mit Hilfe der Förderung aufzuwerte­n. Auch für das nun bewilligte Programm gebe es bereits Anfragen.

Wie auch in Rietheim-Weilheim gebe es allerdings auch in Wurmlingen noch „eine ganze Reihe an Hausaufgab­en bis zur endgültige­n Satzung“, so Schellenbe­rg. Neben der Verfeineru­ng der bisherigen Analyse, sei es auch ein Wunsch der Gemeinde, einen Beteiligun­gsprozess anzustoßen – am liebsten im Rahmen einer Präsenzver­anstaltung.

vermutet Rietheim-Weilheims Bürgermeis­ter Jochen Arno.

Schellenbe­rg hofft, den Satzungsbe­schluss dann im Sommer verabschie­den zu können, dann wäre schon ab Herbst die Umsetzung erster Baumaßnahm­en denkbar. Sowohl in Rietheim-Weilheim als auch in Wurmlingen sei es zudem möglich, während der Laufzeit des Sanierungs­programms noch weitere Mittel zu beantragen.

„2021 wird erst einmal noch nichts umgesetzt werden können“,

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FOTO: ALENA EHRLICH
 ?? FOTO: ALENA EHRLICH ?? Die Kirchstraß­e in Weilheim soll mit Hilfe des Förderprog­ramms aufgewerte­t werden.
FOTO: ALENA EHRLICH Die Kirchstraß­e in Weilheim soll mit Hilfe des Förderprog­ramms aufgewerte­t werden.
 ?? FOTO: ALENA EHRLICH ?? Im Rahmen der Städtebauf­örderung soll das Wurmlinger Rathaus barrierefr­ei ausgebaut werden.
FOTO: ALENA EHRLICH Im Rahmen der Städtebauf­örderung soll das Wurmlinger Rathaus barrierefr­ei ausgebaut werden.
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FOTO: ALENA EHRLICH In Rietheim-Weilheim ist unter anderem die künftige Nutzung des alten Schulhause­s Thema.

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