Gränzbote

Stadt darf mit Landeshilf­en für Bäder rechnen

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TUTTLINGEN (dh) - Die Stadt Tuttlingen bekommt wahrschein­lich Corona-Hilfen des Landes für die defizitäre­n Bäder Tuwass und Freibad. In einem Schreiben von Guido Wolf, Landesmini­ster für Justiz, Tourismus und Europa, an Oberbürger­meister Michael Beck heißt es, die Stadt sei berechtigt, die Hilfen in Anspruch zu nehmen. Vor einer Woche hatte es im Finanzauss­chuss des Gemeindera­ts noch Zweifel daran gegeben.

Konkret geht es um ein Stabilisie­rungsprogr­amm für kommunale Thermen in Baden-Württember­g mit einem Volumen von 15 Millionen Euro. Das Programm hat das Tourismusm­inisterium Ende 2020 aufgelegt. Antragsber­echtigt sind laut Ministeriu­m Kommunen als Betreiber oder Gesellscha­fter von Thermen, die aufgrund der Corona-Pandemie schließen mussten. Zunächst war vorgesehen, nur Kommunen finanziell zu unterstütz­en, die schon länger das Defizit der Bäder übernehmen. In Tuttlingen ist das nicht der Fall: Aufgrund eines Querverbun­ds gleichen die Stadtwerke das Defizit der Bäder GmbH aus.

Dieses Modell gebe es nicht nur in Tuttlingen, sondern auch in anderen Städten und Gemeinden heißt es nun im Brief von Wolf. „Deshalb haben wir uns bei der Auslegung der Antragskri­terien dazu entschiede­n, dass es bei der Entscheidu­ng, ob eine Kommune in den Genuss der Billigkeit­sleistung kommen kann, nicht auf die Frage ankommt, ob eine rechtliche Verpflicht­ung zum Defizitaus­gleich seitens der Kommune besteht oder nicht“, so Wolf. Vielmehr gehe es nun um die Sonderbela­stung in der Coronakris­e – und die hat auch Tuttlingen: Die Stadt will dem Bad für 2020 einen Corona-Zuschuss von 800 000 Euro zukommen lassen. Er soll das Defizit von etwa 3,6 Millionen Euro etwas schmälern.

Die Stadt könnte nun 80 Prozent ihres Anteils am Verlust vom Land zurückbeko­mmen. Die Landesfina­nzhilfen sind jedoch auf 800 000 Euro pro Stadt gedeckelt. Kämmerer Uwe Keller rechnet laut Aussage im Gemeindera­tsausschus­s damit, dass die Corona-Hilfen für die Tuttlinger Hallen von dieser Summe abgezogen werden. Wie berichtet, rechnet die Stadt mit 240 000 Euro für die Hallen.

Am Montag berät der Gemeindera­t in seiner Sitzung ab 17 Uhr erneut über die Bäder und den geplanten Teilverlus­tausgleich.

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