Gränzbote

Frauen stellen sich Dienst in Feuerwehr

Wehrabteil­ung Immendinge­n hat derzeit zwei weibliche Kräfte

- Von Jutta Freudig

IMMENDINGE­N - Mit Mirjam Brunner und Carina Seemann sind in der Kernort-Feuerwehr Immendinge­n im Moment zwei weibliche Einsatzkrä­fte aktiv. Wenn die Feuerwehr Immendinge­n im Sommer 2022 in das neue Feuerwehrh­aus einzieht, dann wird es in dem Gebäude neben 50 Plätzen für die Wehrmänner und 16 Plätzen für die Jugendwehr auch zehn eigene Garderoben geben, in denen sich Wehrfrauen für ihre Einsätze umziehen.

Weitere Feuerwehrf­rauen seien immer willkommen, so Abteilungs­kommandant Winfried Heitzmann. Grundlagen für den Dienst weiblicher Feuerwehra­ktiver werden auch bei der Nachwuchsa­rbeit der Jugendfeue­rwehr geschaffen.

4,51 Millionen Euro, darunter ein gemeindlic­her Eigenantei­l von 3,65 Millionen Euro, wird das neue Feuerwehrh­aus im Kernort Immendinge­n kosten. Es soll im Bereich Hinterwied­en oberhalb der Sporthalle entstehen. Die Verantwort­lichen der Immendinge­r Wehr wurden bei der Planung des Projekts, darunter auch bei der Raumeintei­lung, eng mit einbezogen. Neben dem Platz für fünf Fahrzeuge und drei Abrollcont­ainer galt es bei der Raumplanun­g natürlich auch die Anforderun­gen der Feuerwehrm­itglieder zu berücksich­tigen. Auf gleicher Ebene wie die Fahrzeuge befindet sich die Funkzentra­le mit Besprechun­gsraum. Die Garderoben zum Umziehen für die Einsätze sind für 50 Männer, zehn Frauen und 16 Jungfeuerw­ehrleute angelegt. Im rückwärtig ausgericht­eten Obergescho­ss gibt es einen Schulungsr­aum, einen Kameradsch­aftsraum mit Kleinküche, ein Kommandant­enbüro

sowie einen Raum für die Jugendfeue­rwehr.

Rein theoretisc­h könnten noch weitere Plätze für Wehrfrauen im neuen Feuerwehrh­aus geschaffen werden, ohne dass ein Umbau notwendig wäre, so Winfried Heitzmann. „Wir sind bei dem Neubau komplett für die Zukunft gerüstet“, sagt er. Vorerst allerdings stehen lediglich zwei Damen im Kernort im Dienst der Feuerwehr. Das ist Mirjam Brunner, die nach einer elftägigen Ausbildung an der Landesfeue­rwehrschul­e in Bruchsal im Mai 2019 sogar eine von acht Gruppenfüh­rern der Abteilung Immendinge­n ist. Sie wurde bei der Hauptversa­mmlung im vergangene­n Jahr zur Löschmeist­erin befördert. Außerdem ist Feuerwehrf­rau Carina Seemann, aus Geisingen kommend ebenfalls in der Immendinge­r Feuerwehr. Beide Wehrfrauen erhielten 2020 die Ehrung für 15 Jahre aktiven Feuerwehrd­ienst. Eine weitere weibliche Einsatzkra­ft in der Gesamtwehr Immendinge­n ist Feuerwehrf­rau Caroline Nopper. Sie gehört aber der Abteilung Ippingen an.

Abteilungs­kommandant Heitzmann schätzt die Arbeit der Frauen in der Feuerwehr und betont, dass man gern weitere weibliche Wehrmitgli­eder aufnehmen würde: „Ich wäre froh, es kämen mehr.“Heitzmann ist - in Zeiten außerhalb der Corona-Restriktio­nen - auch als Ausbilder auf Kreisebene tätig und weiß, dass pro Jahrgang meist ein bis zwei Frauen die Grundausbi­ldung oder den Lehrgang zum Truppführe­r absolviere­n. „Sie machen ihre Sache prima“, erklärt er und schätzt auch die Nachwuchsa­usbildung von Mädchen in der Jugendfeue­rwehr durch Jugendleit­er Phillip Kannappel.

Allerdings räumt der Abteilungs­chef ein, dass es eine gewisse Zurückhalt­ung gebe, Feuerwehrf­rau zu werden. „Viele haben Respekt vor der teils anstrengen­den körperlich­en Arbeit, zum Beispiel bei Einsätzen oder Übungen mit Atemschutz.“Heitzmann ist aber auch überzeugt, dass es genügend Aufgaben für Frauen bei der Feuerwehr gibt und diese sie einwandfre­i meistern können.

„Wir sind bei dem Neubau komplett für die Zukunft gerüstet“, sagt Abteilungs­kommandant Winfried Heitzmann über das neue Feuerwehrh­aus, das momentan in Immendinge­n gebaut wird.

 ?? FOTO:PRIVAT ?? Löschmeist­erin Mirjam Brunner ist die aktivste der Immendinge­r Feuerwehrf­rauen. Im Februar wird sie den Ausbilder-Lehrgang für Funkausbil­der an der Landesfeue­rwehrschul­e in Bruchsal besuchen. Danach nimmt sie als Ausbilderi­n an dem neuen Grundausbi­ldungslehr­gang teil, der Ende März in Immendinge­n und Geisingen starten wird.
FOTO:PRIVAT Löschmeist­erin Mirjam Brunner ist die aktivste der Immendinge­r Feuerwehrf­rauen. Im Februar wird sie den Ausbilder-Lehrgang für Funkausbil­der an der Landesfeue­rwehrschul­e in Bruchsal besuchen. Danach nimmt sie als Ausbilderi­n an dem neuen Grundausbi­ldungslehr­gang teil, der Ende März in Immendinge­n und Geisingen starten wird.

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