Rottweiler Fasnet: Stadt und Polizei mahnen zur Besonnenheit
Veranstaltungen abgesagt – Stadt Rottweil bietet Alternative im Internet
ROTTWEIL (pm) - Angesichts der Corona-Pandemie ist es notwendig, soziale Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren. Fasnets-Veranstaltungen können dieses Jahr daher leider nicht stattfinden. Stadt und Polizei bitten alle Bürgerinnen und Bürger um Verständnis. Im Internet wird die Stadt am Fasnetsmontag ein Alternativprogramm anbieten. Die Ordnungskräfte werden zudem auch an den neuralgischen Tagen verstärkt Präsenz in der Stadt zeigen und Verstöße ahnden.
„Dass der Verzicht auf lieb gewonnene Traditionen besonders schwerfällt, ist uns allen bewusst. Wegen Corona gilt dieses Jahr aber leider auch an der Fasnet: Bitte bleiben Sie zuhause“, appelliert Rottweils Oberbürgermeister Ralf Broß an die Vernunft der Bürgerinnen und Bürger. Und Bürgermeister Dr. Christian Ruf ergänzt: „Das Coronavirus versteht leider keinen Spaß, auch an der Fasnet ist deshalb dieses Jahr Abstand halten geboten.“Gemeinsam mit Polizeirevierleiter Markus Haug stellten Broß, Dr. Ruf und Fachbereichsleiter Bernd Pfaff am Donnerstag, 4. Februar, die verschiedenen Maßnahmen von Stadt und Polizei vor.
Am Schmotzigen feiern normalerweise zahlreiche Schülerinnen und Schüler ausgelassen in der Oberen Hauptstraße. Als Schulstadt zieht Rottweil dabei auch viele junge Menschen von auswärts an. Eine solche Ansammlung wird 2021 aufgrund der Corona-Verordnung nicht erlaubt sein. Zudem soll eine Allgemeinverfügung des Landkreises an neuralgischen Stellen den Konsum von Alkohol verbieten. In Rottweil wird davon insbesondere die Historische Innenstadt umfasst. Anders als in den vorangegangenen Jahren werden die Schulen am Schmotzigen kein vorzeitiges Unterrichtsende, sondern nach dem normalen Stundenplan Homeschooling vorsehen. Außerdem haben die Schulleitungen einen Elternbrief verfasst. Tenor: „Bitte bleibt zuhause.“Darauf allein wollen sich Stadt und Polizei jedoch nicht verlassen. Die Polizei und der städtischen Gemeindevollzugsdienst sind mit verstärkten Kräften vor Ort. Unterstützt werden sie dabei von den Schulsozialarbeitern, den mobilen Jugendarbeitern des Kinder- und Jugendreferats sowie einem privaten Sicherheitsdienst.
Auch an den „höchsten Feiertagen“der Rottweiler Fasnet, am Fasnetsmontag und -dienstag sind keine Zusammenkünfte mit Publikum erlaubt, alle drei Narrensprünge sind daher abgesagt. Die Stadt Rottweil hat aber unter dem Motto „Fasnet dahoim“für die Fasnetsfreunden ein digitales Angebot im Internet initiiert. „Es ist uns bewusst, dass wir damit die Fasnet nicht ersetzen können. Aber wir wollen zumindest einen virtuellen Raum für Fasnetsstimmung bieten und einen Anreiz schaffen, tatsächlich zuhause zu bleiben“, so der Oberbürgermeister.
Die Polizei hat sich bereits in einer kreisweiten Pressemitteilung an die Narren gewendet. Darin hat sie angekündigt, verstärkt vor Ort zu sein und auch die Einhaltung der Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg zu überwachen. Auch an den Fasnetstagen gelten sowohl tagsüber als auch nachts Ausgangsbeschränkungen. Seine Wohnung verlassen darf man nur aus „triftigem Grund“, wozu beispielsweise der Beruf und tagsüber der Einkauf oder eine sportliche Betätigung und Bewegung an der frischen Luft gehören. Es gilt außerdem ein Ansammlungsverbot, wonach man sich nur mit Personen aus dem eigenen Haushalt sowie mit einer weiteren Person eines anderen Haushalts treffen darf. Die Polizei zählt auf die Einsicht der Bürgerinnen und Bürger, wird die Einhaltung der Regeln aber auch vor Ort kontrollieren. Wer dagegen verstößt, muss mit empfindlichen Geldbußen rechnen.