Diese Löcher stören Fahrer in VS
Schneeschmelze offenbart Straßenschäden – OB macht kaum Hoffnung auf Reparatur
VILLINGEN-SCHWENNINGEN (sbo) - Kaum ein Thema hat es in Sachen Infrastruktur in Villingen-Schwenningen so sehr in sich wie die Schlaglöcher – und das längst nicht nur, weil sie bisweilen besonders voluminös sind.
Es gab schon förmliche Beschwerden beim Regierungspräsidium über eine Eilentscheidung des Oberbürgermeisters, als dieser eine günstige Gelegenheit allzu schnell beim Schopf gepackt hat und besonders hart betroffene Straßen mit Dünnschicht-Asphalt sanieren ließ. Es gab stundenlange Gemeinderatsdebatten über das Für und Wider in Sachen Straßenbau und -sanierung, bessere Absprachen und zeitliche Koordinierungen mit anderen Institutionen etwa zum Einbau von Glasfaserkabeln oder den Verlegungen von Leitungen und Rohren. Und ein hartes Ringen um Prioritäten bei der Reihenfolge von Reparaturen. Kurzum: Die Schlaglochpisten in VS bewegen Verwaltung, Stadträte und Bürger gleichermaßen – nicht nur vertikal auf dem Asphalt, sondern allem voran emotional.
Kein Wunder also, dass das Thema nun auch gleichzeitig mit der Schneeschmelze wieder heiß diskutiert wird: Frost und Schnee offenbaren gerade jetzt schonungslos die Mängel im Asphalt. Besonders eifrig sieht man daher gerade jetzt die Teerkolonnen der Stadt an besonders brenzlige Stellen mit ihren Teer-Eimern ausrücken, um die tiefsten Löcher mit Kaltasphalt zu stopfen.
Das aber, räumte Oberbürgermesiter Jürgen Roth ein, sei natürlich nur eine kurzfristige Reparatur und das zunächst vielleicht tatsächlich zufriedenstellende Ergebnis keineswegs von langer Dauer. Es gebe, bemerkte das Stadtoberhaupt scherzhaft, tatsächlich Löcher in VS, in welchen die Autos geradezu verschwinden. Doch so sehr er als OB die Not erkannt, so sehr, verdeutlichte er, seien ihm derzeit die Hände gebunden. „Ich muss erst einmal sehen, wie ich am 10. Februar aus der Gemeinderatssitzung rauskomme“, gab Roth mit Blick auf die Bemühungen zur Haushaltskonsolidierung und das damit verbundene eine oder andere noch sehr strittige Thema zu bedenken. Darüber hinaus stehe die Strategie fest – so gibt es nicht nur besagte Prioritätenliste, sondern auch ein einzuhaltendes Budget. Auf eine schnelle Sanierung der Straßen konnte Roth da keine Hoffnung machen.
Mit den Straßenschäden wird man sich in vielen Bereichen deshalb vorerst wohl einmal abfinden müssen. Besonders auffällig seien diese derzeit beispielsweise in der Villinger Südstadt, etwa in der Herdstraße. Anlieger wandten sich deshalb bereits an einzelne Stadträte. Dicke Dinger machte man auch im Stadtbezirk Schwenningen aus – etwa in der Austraße, wo die Kerben im Asphalt so stattliche Ausmaße angenommen haben, dass bis zu deren Ausbesserung Warnbaken aufgestellt worden sind, um Autofahrer zur Vorsicht zu mahnen. Bis an den besonders relevanten Stellen in VS wieder alles glatt läuft, hilft also eigentlich nur eines: Augen auf und Fuß vom Gas.