Baden-Württemberg erreicht seine Klimaschutzziele für 2020
STUTTGART (kab) - Die offiziellen Zahlen des Statistischen Landesamts stehen noch aus. Dennoch hat Südwest-Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) am Montag verkündet: „Wir haben unser Ziel erreicht und mindestens 25 Prozent der Treibhausgasemissionen eingespart.“Noch vor dem Pariser Klimaschutzabkommen hatte sich Baden-Württemberg zum Ziel gesetzt, 25 Prozent der Treibhausgase bis 2020 im Vergleich zu 1990 einzusparen. Dass dies gelungen sei, habe er durch Abfrage bei den größten Emittenten im Land selbst herausgefunden, so Untersteller, der sein politisches Wirken nach der Landtagswahl beendet. 2019 habe das Land insgesamt 71,6 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen – noch 4,8 Millionen zu viel, um das Reduktionsziel zu erreichen. Laut Untersteller hätten im vergangenen Jahr dann allein die zwölf größten Emittenten im Land 1,8 Millionen Tonnen eingespart – darunter etwa die EnBW. Als Hauptgrund nennt er Änderungen beim EU-weiten Handel mit CO2-Zertifikaten, deren Preis deutlich gestiegen sei. Hinzu kämen Einsparungen im Verkehr auf der Straße von 2,6 Millionen und im Flugverkehr von 0,6 Millionen Tonnen CO2. Der Rückgang bei Flügen sei sicher der Corona-Pandemie geschuldet, so Untersteller. Der Rest aber nicht. Allein diese Bereiche hätten bereits das Reduktionsziel ermöglicht, viele weitere Rückgänge, etwa im Wärmesektor und in der Landwirtschaft, seien noch gar nicht eingerechnet. Als nächstes Ziel hat sich das Land eine Reduktion um 42 Prozent bis 2030 verordnet. „Ob es dabei bleibt, glaube ich aber nicht“, so Untersteller.