Bunter Schmuck macht die Fasnet sichtbar
Narrenbäume und geschmückte Häuser lassen die fünfte Jahreszeit in der Region aufleben
IMMENDINGEN - Auf den Straßen und Plätzen, an Häusern und in Gärten Immendingens und seiner Ortsteile soll die Fasnacht wenigstens mit närrischem Schmuck präsent sein, wenn sie schon weder in den Sälen, noch im Freien so gefeiert werden kann wie gewohnt. Dieses Motto haben die Zünfte und Narrenvereine in den letzten Tagen ausgegeben. Auch die Gemeinde hat das Projekt unterstützt, indem der große Christbaum vor dem Schloss, die Weihnachtsbäume entlang der Ortsdurchfahrt und die zentralen Bäume in Hattingen, Zimmern und Hintschingen zu Narrenbäumen umdekoriert wurden.
„Die Fasnet ist nicht abgesagt, sie kann nur nicht so stattfinden wie wir es gewöhnt sind“, sagt der Zunftmeister
der Strumpfkugler, Peter Grieninger. Die Mitglieder der Immendinger Zunft hätten gewartet und gehofft, doch noch in gewissem Rahmen die närrische Zeit begehen zu dürfen, jedoch vergeblich. Die Hoffnung äußerte sich zum Beispiel darin, dass die jährliche Fasneteröffnung am Dreikönigstag noch mit einem den Corona-Vorgaben entsprechenden, verkleinerten Häsabstauben stattfand. Zunftmeister Peter Grieninger sowie der Landschaftsvertreter der Baar und Immendinger Brauchtumsbeauftragte Karl-Heinz Zeller trafen sich dazu am 6. Januar in einer erlaubten Zweierrunde am Narrenbrunnen und befreiten die Zunftutensilien vom Staub.
Überlegt haben sich die Immendinger Zunftmitglieder auch, ob man für interessierte Narrenfreunde Teile des Zunftballprogramms virtuell anbieten sollte. „Aber wir konnten uns letztlich nicht damit anfreunden“, so der Zunftmeister, der auch den Aufwand und die Kosten als Gründe nennt. Immerhin bedeutet der komplette Ausfall der Fasnacht und der Veranstaltungen für die Narrenvereine, die Gaststätten und eine Reihe anderer Branchen auch finanzielle Verluste.
Schmerzlich für die Narren sei allerdings der in den Corona-Regeln vorgeschriebene und in Rundschreiben von Landrat Stefan Bär an die Narrenvereine sowie an die Ortspolizeibehörden konkretisierte Wegfall jeglichen fasnachtlichen Brauchtums. Darum freut sich Zunftmeister Grieninger auch darüber, dass zumindest dem Aufruf zum närrischen Schmücken der Orte nachgekommen wurde – und zwar nicht nur von Mitgliedern der Strumpfkuglerzunft, sondern auch der Hewenschreck, der „Il Basaltos“und der Ortsteilnarrenvereine. „Mitgemacht haben auch viele Privatleute“, so der Zunftchef. Statt der Narrenfahrpläne erscheint im Gemeinde-Mitteilungsblatt in diesem Jahr eine Beilage, zu der die Zünfte und Narrenvereine aller Ortschaften eigene Beiträge einreichten.