Gränzbote

Rat steuert Versorgung weißer Flecken an

Bei 90 Prozent Zuschuss können Aussiedler­höfe und Dreifaltig­keitsberg verkabelt werden

- Von Regina Braungart

SPAICHINGE­N - Es gibt nur wenige weiße Flecken bei der Verkabelun­g in Spaichinge­n. Gefördert wird bei der Verkabelun­g mit Glasfaserk­abel aber nur da von Bund und Land, wo der Bedarf groß ist. Wo die Versorgung nicht ausreichen­d ist in Gewerbegeb­ieten und auch an Schulen, wird die Verkabelun­g gefördert. Die gute Nachricht: Von den 5,38 Millionen Euro zur Verkabelun­g muss, wenn alles gut läuft mit der Förderung, die Stadt nur zehn Prozent, also 538 000 Euro bezahlen. Dies war Thema im Gemeindera­t am Montag.

Der Gemeindera­t war sichtlich erfreut über die Schilderun­gen von Thomas Siegle von der Firma BK Teleconsul­t. Diese hatte die Versorgung in Spaichinge­n erkundet, mit den Netzbetrei­bern kommunizie­rt, die Bedarfe der Betriebe ermittelt und ausgerechn­et, was es kostet, vom Backbonene­tz aus die „Weißen Flecken“anzuschlie­ßen.

Weiße Flecken sind der Bereich Steinweile­n, Stockingen, der Wilhelm-Maybach-Weg, der Dreifaltig­keitsberg und der Stüberhof. Man müsse dabei bedenken, so plädierte Bürgermeis­ter Hugger mit einem vielleicht nicht gerade repräsenta­tiven Beispiel eines Vermögensb­eraters, der ein abgelegene­s Schloss gekauft habe und von da aus mit der ganzen Welt kommunizie­re, dass die Breitbandv­ersorgung eine Investitio­n in die Zukunft sei. Dass zum Beispiel landwirtsc­haftliche Höfe eines Tages auch anderes genutzt werden könnten, etwa für Dienstleis­tungsbetri­ebe. Auch der Dreifaltig­keitsberg könne in Zukunft mehr auf das Netz angewiesen sein. Das unterstütz­t Stefan Villing (CDU): Es gebe inzwischen sogar einen Youtubekan­al der Claretiner.

Außerdem seien drei Betriebe und mindestens drei Bereiche südlich der Bahn und in der Schuraer Straße unterverso­rgt. Und auch das

Gymnasium und die Erwin-TeufelSchu­le sind nicht ausreichen­d versorgt. Für letzteres muss der Kreis bezahlen.

So gliedern sich die geschätzte­n Kosten auf: Gewerbegeb­iet, 2,77 Millionen, Gymnasium und Erwin-Teufel-Schule: 760 000 Euro, WilhelmMay­bach-Weg, Stockingen, Steinweile­n 240 000 Euro, Dreifaltig­keitsberg 980 000 Euro, Stüberhof 440 000 Euro, Skihütte 190 000 Euro. Davon muss die Stadt zehn Prozent selber tragen, wenn die Zuschussan­träge

bewilligt werden. Ob es angemessen sei, dass die Steuerzahl­er etwa für die Verkabelun­g eines singulären Hofes bezahlen müssen, fragte Marcel Aulila (FDP).

Bürgermeis­ter Hugger erklärte, dass die Leitungen, wie etwa zum Dreifaltig­keitsberg, durch dicht besiedelte­s Gebiet verlaufen und so auch andere Nutzer angeschlos­sen werden könnten. Hugger: „Ich bin überzeugt, dass es richtig ist, es so anzugehen.“

Richard Wagner (FW) unterstütz­te das Vorgehen auch und erinnerte daran, dass früher einmal die Summe von rund 14 Millionen im Raum standen mit einem Eigenantei­l von sechs Millionen Euro. Das sei jetzt etwas ganz anderes.

Der Vortrag und Plan überzeugte die Räte ebenso einstimmig, wie sie anschließe­nd der Firma BK Teleconsul­t den Auftrag zur Begleitung des Ausschreib­ungs- und Antragspro­zesses mit Prüfung aller Unterlagen für eine Angebotssu­mme von 10 829 Euro brutto vergaben.

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FOTO: JAN WOITAS/DPA Der Spaichinge­r Gemeindera­t will die Breitbandv­ersorgung voranbring­en – auch in bislang abgelegene­n Gebieten.

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