Diskussion um Lidl-Kreisverkehr
SPD fordert bedarfsgerechte Führung des Fuß- und Radverkehrs
TUTTLINGEN - Der geplante Kreisverkehr zu dem neuen Supermarkt Lidl in der Stockacher Straße sorgt nach wie vor für Diskussionen. Besonders die Einbindung von Radfahrern und Fußgängern ist noch nicht final geklärt. Welche Möglichkeiten es geben könnte, hat der Gemeinderat in seiner vergangenen Sitzung besprochen.
Ein Kreisverkehr soll künftig im besten Fall die Kreuzung Stockacherstraße und Bodenseestraße entzerren, wenn der Lidl-Markt seinen Standort dorthin verlagert. Während
drei der vier Arme die drei Straßen verbinden sollen, wird der vierte Arm direkt auf den Parkplatz des künftigen Lebensmittelmarkts führen. Klar sei, dass es rund um den Kreisverkehr keinen Platz für einen zusätzlichen Fahrradweg gebe. Am sichersten ist laut Stadtverwaltung die Lösung, die Fahrradfahrer mit dem Autoverkehr durch den Kreisverkehr zu führen. „Bei kleinen Kreisverkehrsplätzen ist die Führung des Radverkehrs auf der Fahrbahn wegen der annähernd gleichen Geschwindigkeit von Radfahrern und Kraftfahrzeugen eine sichere Lösung“, heißt es in der Sitzungsvorlage.
Die SPD-Fraktion hatte nun beantragt, den Beschlusstext vor der Abstimmung wie folgt zu ergänzen: „Für den geplanten Kreisverkehr Stockacher Straße / Bodenseestraße wird vor einer Bauentscheidung die sichere und bedarfsgerechte Führung des Fuß- und Radverkehrs planerisch aufbereitet und dem Gemeinderat zur Entscheidung vorgelegt.“Grund sei, dass die geplante Breite der Fahrbahnteiler für den Radverkehr in den vorgelegten Varianten eingeschränkt sei. Auch für die Fußgänger würden sich Einbußen an der Stockacher Straße ergeben.
„Der geplante Lidl-Markt sichert die Grundversorgung der östlichen Kernstadt und ist über den verbundenen Rad- und Fußweg an der Bodenseestraße
ohne Auto sehr gut erreichbar. [...] Eine qualifizierte Planung des Kreisverkehrs mit Einbindung zukunftsfähiger Fuß- und Radanbindungen sollte nicht durch vorschnelle Lösungen im Bebauungsplan verhindert werden“, heißt es in dem Antrag weiter.
Wie der Verkehr künftig für Radfahrer und Fußgänger geregelt sein könnte, zeigen drei Varianten, die den Räten vorgelegt wurden: Sowohl in Variante eins, als auch Variante zwei ist ein Gehweg mit rund 2,50 Meter Breite vorgesehen. So würden auch zwei entgegenkommende Personen mit Kinderwagen problemlos aneinander vorbeikommen. Die Variante drei, die laut Unterlagen bevorzugt wird, sieht an der südwestlichen Seite eine Breite von 2,10 und an der südöstlichen Seite eine Gewegbreite von 2,50 Meter vor.
Der Radverkehr soll in dieser Variante in den Autoverkehr eingebunden werden. „Die Führung des Radverkehrs auf der Fahrbahn wird bis zu einer Verkehrsstärke von 15 000 Autos binnen 24 Stunden empfohlen. Ein weiterer Vorteil sind die daraus ergebenden Flächeneinsparungen“, heißt es in der Vorlage. Wann der Kreisverkehr gebaut wird, ist noch nicht vollständig geregelt (wir haben berichtet). So soll zuerst die Stockacher Straße in mehreren Teilen saniert werden, bevor der Kreisverkehr gebaut werden soll.