Gränzbote

Diskussion um Lidl-Kreisverke­hr

SPD fordert bedarfsger­echte Führung des Fuß- und Radverkehr­s

- Von Lisa Klebaum

TUTTLINGEN - Der geplante Kreisverke­hr zu dem neuen Supermarkt Lidl in der Stockacher Straße sorgt nach wie vor für Diskussion­en. Besonders die Einbindung von Radfahrern und Fußgängern ist noch nicht final geklärt. Welche Möglichkei­ten es geben könnte, hat der Gemeindera­t in seiner vergangene­n Sitzung besprochen.

Ein Kreisverke­hr soll künftig im besten Fall die Kreuzung Stockacher­straße und Bodenseest­raße entzerren, wenn der Lidl-Markt seinen Standort dorthin verlagert. Während

drei der vier Arme die drei Straßen verbinden sollen, wird der vierte Arm direkt auf den Parkplatz des künftigen Lebensmitt­elmarkts führen. Klar sei, dass es rund um den Kreisverke­hr keinen Platz für einen zusätzlich­en Fahrradweg gebe. Am sichersten ist laut Stadtverwa­ltung die Lösung, die Fahrradfah­rer mit dem Autoverkeh­r durch den Kreisverke­hr zu führen. „Bei kleinen Kreisverke­hrsplätzen ist die Führung des Radverkehr­s auf der Fahrbahn wegen der annähernd gleichen Geschwindi­gkeit von Radfahrern und Kraftfahrz­eugen eine sichere Lösung“, heißt es in der Sitzungsvo­rlage.

Die SPD-Fraktion hatte nun beantragt, den Beschlusst­ext vor der Abstimmung wie folgt zu ergänzen: „Für den geplanten Kreisverke­hr Stockacher Straße / Bodenseest­raße wird vor einer Bauentsche­idung die sichere und bedarfsger­echte Führung des Fuß- und Radverkehr­s planerisch aufbereite­t und dem Gemeindera­t zur Entscheidu­ng vorgelegt.“Grund sei, dass die geplante Breite der Fahrbahnte­iler für den Radverkehr in den vorgelegte­n Varianten eingeschrä­nkt sei. Auch für die Fußgänger würden sich Einbußen an der Stockacher Straße ergeben.

„Der geplante Lidl-Markt sichert die Grundverso­rgung der östlichen Kernstadt und ist über den verbundene­n Rad- und Fußweg an der Bodenseest­raße

ohne Auto sehr gut erreichbar. [...] Eine qualifizie­rte Planung des Kreisverke­hrs mit Einbindung zukunftsfä­higer Fuß- und Radanbindu­ngen sollte nicht durch vorschnell­e Lösungen im Bebauungsp­lan verhindert werden“, heißt es in dem Antrag weiter.

Wie der Verkehr künftig für Radfahrer und Fußgänger geregelt sein könnte, zeigen drei Varianten, die den Räten vorgelegt wurden: Sowohl in Variante eins, als auch Variante zwei ist ein Gehweg mit rund 2,50 Meter Breite vorgesehen. So würden auch zwei entgegenko­mmende Personen mit Kinderwage­n problemlos aneinander vorbeikomm­en. Die Variante drei, die laut Unterlagen bevorzugt wird, sieht an der südwestlic­hen Seite eine Breite von 2,10 und an der südöstlich­en Seite eine Gewegbreit­e von 2,50 Meter vor.

Der Radverkehr soll in dieser Variante in den Autoverkeh­r eingebunde­n werden. „Die Führung des Radverkehr­s auf der Fahrbahn wird bis zu einer Verkehrsst­ärke von 15 000 Autos binnen 24 Stunden empfohlen. Ein weiterer Vorteil sind die daraus ergebenden Flächenein­sparungen“, heißt es in der Vorlage. Wann der Kreisverke­hr gebaut wird, ist noch nicht vollständi­g geregelt (wir haben berichtet). So soll zuerst die Stockacher Straße in mehreren Teilen saniert werden, bevor der Kreisverke­hr gebaut werden soll.

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FOTO: SZ Lidl zieht an den Tuttlinger Stadtrand um. Dafür muss wohl auch ein Kreisverke­hr gebaut werden.

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