Neu nachdenken über Innenstadtquartier
Bisherige Pläne hatten einen Fehler: Schlüsselgrundstück gehört der Stadt gar nicht
SPAICHINGEN - Einkaufs-Mall, Stadthäuser, Bauträger – verschiedene Begriffe sind in der Vergangenheit verwendet worden, wenn es in der Stadtpolitik um den Bereich Hauptstraße 91 bis 95 gegangen ist. Der Schönheitsfehler: Das zentrale Haus mit der Nummer 93 gehört der Stadt gar nicht und trotzdem gibt es aus der Zeit des vorherigen Bürgermeisters Pläne, die das Gelände komplett einbezogen haben. Jetzt will die Stadt das Buch noch einmal neu aufschlagen und durch die Stadtentwicklungsgesellschaft Möglichkeiten der Nutzung und Bebauung erkunden, und zwar in enger Absprache mit den Besitzern des Schlüsselgrundstücks.
Dessen Besitzer hat zwischenzeitlich auch einen sanierungsrechtlichen Antrag gestellt, also bekundet, dass er sein Gelände entwickeln wolle.
Leo Grimm (FDP) hinterfragte den Sinn, jetzt seitens der STEG eine neue Planung anzustreben und dafür rund 57000 Euro auszugeben. Schließlich sei schon ein Investor „dran“gewesen, da sei es nicht sinnvoll, dass die Stadt vorangehe und womöglich die Preise in die Höhe treibe.
Bürgermeister Hugger verwies auf das Verfahren: Wenn das Schlüsselgrundstück nicht in der Hand der Stadt sei, könne diese auch keinen Wettbewerb ausloben. Und gegenüber dem Eigentümer: „Wir überplanen nicht, sondern wollen etwas mit ihm erarbeiten.“Ein Projektentwickler, der die Eigentumsfrage lösen wolle, habe das Interesse im hinteren Bereich dann so zu verdichten, dass es sich lohne. Und das sei nicht unbedingt im Interesse der Stadtentwicklung. Zudem habe das erste Modell keine Tiefgarage vorgesehen, stattdessen den heutigen Gartenbereich als Parkplatz, was den rückwärtigen Bereich verdichte. Die Stadt müsse das Heft des Handelns in der Hand behalten, so Hugger, und vor allem müsse man erst genau wissen, worüber man verfügen könne.
Stefan Villing (CDU) unterstützte den Ansatz, mehr noch, man solle das gesamte Quartier mit in den Blick nehmen. Genau das sei Aufgabe der STEG, die bereits das Sanierungsgebiet vorbereitet habe und gut kenne, so Hugger.
Markus Wissmann (Pro Spaichingen) schlug vor über einen Teilverkauf zu verhandeln. Auch das sei eine mögliche Lösung, so Hugger.