Minister Müller erwartet keine steigenden Verbraucherpreise durch Lieferkettengesetz
BERLIN (AFP) - Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat den Kompromiss zum Lieferkettengesetz gegen Kritik verteidigt und Sorgen vor einer Verteuerung vieler Produkte zurückgewiesen. „Steigende Verbraucherpreise wird das Gesetz nicht bringen, der Anteil der Lohnkosten am Endpreis ist verschwindend gering“, sagte Müller der „Augsburger Allgemeinen“vom Samstag. Die FDP warnte, das Gesetz gefährde wegen der erweiterten Klagemöglichkeiten für Organisationen in Deutschland das Engagement deutscher Unternehmen in Entwicklungsländern. Der Kompromiss sei ein Gesetz mit Augenmaß und Wirkung, sagte Müller. „Mittelständler und Handwerksbetriebe sind ausgenommen und es gibt Übergangsfristen.“Er wies auch Warnungen der Wirtschaft vor steigender Bürokratie zurück. Nach langem Streit hatten sich am Freitag Union und SPD auf den Entwurf für ein Lieferkettengesetz geeinigt. Demnach sollen große deutsche Unternehmen künftig dafür sorgen, dass entlang ihrer weltweiten Lieferkette die Menschenrechte eingehalten werden. Wegen der Belastungen durch die Corona-Pandemie soll es erst 2023 in Kraft treten.