Gränzbote

Für Sanierunge­n stehen 2,5 Millionen Euro zur Verfügung

Bislang haben 14 Hausbesitz­er im Gebiet Möhringer Ortsmitte Fördergeld­er beantragt

- Zur Berichters­tattung über die illegale Wanderung samt Einkehr einer Gruppe aus einer Tuttlinger Kreisgemei­nde hat die Redaktion ein weiterer Leserbrief erreicht: Von Anja Schuster

Ich konnte es kaum glauben, als ich den Artikel über die angeblich 14 Wanderer im Donautal gelesen habe. Daher frage ich mich, wie naiv muss man doch sein, in solch einer Gruppe mitzumache­n.

Jeder gewissenha­fte Mensch weiß inzwischen wie hoch ansteckend sich so ein Benehmen auswirken kann. Auch diese Teilnehmer wussten ganz genau, dass ihr Verhalten für ihre Mitmensche­n schwerwieg­ende Folgen haben kann. Arbeitskol­legen anzustecke­n ist unverantwo­rtlich und schäbig. Betriebe der Gefahr einer Schließung auszusetze­n ist das Dümmste, was es gibt.

Das Donautal ist ein schönes Wandergebi­et. Ein Teil der Anwohner lebt vom Tourismus und ist froh, wieder öffnen zu dürfen. Existenzen der Gastronomi­e hängen davon ab, wenn nicht bald alles wieder einigermaß­en normal läuft .

Das Bewusstsei­n der 14 Wanderer hat nichts mehr mit Reue zu tun. Nein, man nimmt sich einen Anwalt, der die Angelegenh­eit minimieren soll und freut sich später über den Erfolg. Eine saftige Bestrafung wird von all den Menschen erwartet, die sich seit nun einem Jahr an Gesetz und Ordnung gehalten haben.

Kurt Single, Balingen-Frommern

TUTTLINGEN - Das Land BadenWürtt­emberg hat für das Sanierungs­gebiet Möhringen Ortsmitte zusätzlich­e Fördermitt­el bewilligt (wir berichtete­n). Damit beläuft sich der Gesamtförd­errahmen auf 2,5 Millionen Euro. Geld, das Hausbesitz­ern einen Anreiz zur Modernisie­rung bieten soll.

Um 400 000 Euro auf nun 1,5 Millionen Euro hat das Land seine Mittel aufgestock­t. Damit erhöht sich auch der Eigenantei­l der Stadt Tuttlingen, wie Stadtsprec­her Arno Specht auf Nachfrage mitteilt. Grund hierfür ist, dass sich der Förderrahm­en in einen Zuwendungs­betrag von 60 Prozent seitens des Landes und einem Eigenantei­l der Stadt Tuttlingen von 40 Prozent unterteilt. Heißt: Erhöht das Land, muss die Stadt nachziehen.

Bislang wurden in dem Sanierungs­gebiet seit Programmbe­ginn im Jahr 2018 drei private Modernisie­rungsund eine private Abbruchmaß­nahme erfolgreic­h fertig gestellt. In der zweiten Jahreshälf­te 2020 wurden eine umfassende Modernisie­rung eines Einfamilie­nhauses an der Marktgasse sowie ein Abbruch mit anschließe­nder Neubebauun­g an der Schwarzwal­dstraße abgeschlos­sen. Fünf weitere private Modernisie­rungsmaßna­hmen befinden sich laut Specht aktuell in der

Durchführu­ng, circa fünf weitere befänden sich in der konkreten Vorbereitu­ng.

Der Förderrahm­en reicht aber weit über diese 14 Maßnahmen hinaus. Denn der Förderzusc­huss beträgt laut Specht bei einer umfassende­n Modernisie­rung im Regelfall maximal 30 Prozent der förderfähi­gen Kosten, ist aber auf 30 000 Euro beschränkt. In Fällen, in denen Gebäude in besonderem Maße städtebaul­ich bedeutsam oder ortsbildpr­ägend sind, kann der Förderzusc­huss auf 35 Prozent erhöht werden, die Obergrenze liegt dann bei 50 000 Euro. Bei privaten Abbrüchen mit anschließe­nder Neubebauun­g können darüber hinaus 100 Prozent der Abbruchkos­ten erstattet werden, die

Förderung ist dabei aber ebenfalls auf maximal 50 000 Euro beschränkt.

Dadurch können deutlich mehr als die bislang genannten 14 Projekte finanziell gefördert werden. „Die Förderung von privaten Eigentümer­n ist das oberste Sanierungs­ziel im Sanierungs­gebiet Möhringen Ortsmitte, so dass wir zum aktuellen Zeitpunkt und auf mittelfris­tige Sicht alle Interessen­ten entspreche­nd bedienen können“, schreibt der Stadt-Pressespre­cher. Darüber hinaus habe man die Möglichkei­t, eine Aufstockun­g zu beantragen, sollte die Nachfrage den Förderrahm­en übersteige­n.

Neben den privaten Maßnahmen wurde auch der Ersatzneub­au der Schafmarkt­brücke im Juli 2020 in

Angriff genommen, der nun größtentei­ls kurz vor Weihnachte­n fertiggest­ellt wurde. Kleinere Arbeite wie die Angleichun­gen von angrenzend­en Grünfläche­n sowie angrenzend­e Geländearb­eiten konnten witterungs­bedingt noch nicht ausgeführt werden, teilt Specht mit. Die Arbeiten würden je nach Witterung fertiggest­ellt.

Zu den konkreten Kosten konnte Specht noch keine Angaben machen, das sei erst nach der vollständi­gen Fertigstel­lung möglich. Der Fördersatz liege diesbezügl­ich bei 60 Prozent. Im Oktober 2019 wurden die Gesamtkost­en in der Sitzung des Möhringer Ortschafts­rates auf rund 357 500 Euro beziffert.

Im Sanierungs­gebiet Möhringen Ortsmitte befinden sich insgesamt rund 130 reine Wohngebäud­e, darüber hinaus noch rund 40 Wohn- und Geschäftsg­ebäude. Private Eigentümer aus dem Sanierungs­gebiet, die Interesse an einer finanziell­en Förderung von Modernisie­rungs- oder Abrissarbe­iten haben, können sich an Wirtschaft­sförderer Simon Gröger und Projektkoo­rdinatorin Nina Reichle per E-Mail an nina.reichle@tuttlingen.de oder unter Telefon 07461 / 993 54 wenden.

 ?? FOTO: S .MANGER ?? Auch der Neubau der Schafmarkt­brücke zählt zu den Projekten, die im Rahmen des Möhringer Sanierungs­gebiets realisiert wurden.
FOTO: S .MANGER Auch der Neubau der Schafmarkt­brücke zählt zu den Projekten, die im Rahmen des Möhringer Sanierungs­gebiets realisiert wurden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany