Gränzbote

Vom Musiker zum Narr

Werner Dinse ist über Umwege zu den Duddlern gekommen

- Von Katharina Höcker

TUTTLINGEN - Die Liebe zur Fasnet hat bei Werner Dinse einen Umweg über die Musik genommen. Als er vor elf Jahren mit seiner Frau nach Tuttlingen zog, gab er der Fasnet eine Chance und trat schließlic­h der Duddler Musik bei.

„Zugegeben, ich war ein FasnetsMuf­fel“, sagt Werner Dinse und lacht. Ehefrau Nicole ist gebürtige Tuttlinger­in und schon seit ihrer Kindheit von der Fasnet begeistert. Dinse ist in Laichingen aufgewachs­en und hat dann in Stuttgart gelebt. Mit der Fasnet in der Region um Tuttlingen kam er erst in Berührung, als sich das Paar entschloss, in die Heimat seiner Frau zu ziehen. „Was genau mich da erwartet, wusste ich nicht. Ich konnte maximal Hex und Hansele auseinande­r halten“, so Dinse. Seine erste Fasnet feierte er noch in Zivil. Die Musik ist es schließlic­h, die ihn begeistert. „Also hab ich mir ein Häs gekauft und Trommel gelernt“, erinnert er sich.

Musik gehört für Werner Dinse zum Leben dazu. Er spielt Gitarre und Bassgitarr­e und ist bei der Duddler Musik im Laufe der Zeit von der großen Trommel auf Euphonium umgestiege­n. Dabei handelt es sich um ein Blasinstru­ment, das einer Tuba ähnelt.

In seinem Verein fühlt er sich wohl. „Die Duddler sind ein klasse Haufen und machen einfach Party“, erzählt er begeistert. Trotzdem steckt hinter den Auftritten viel harte Arbeit. „Unsere Lieder sind schon recht anspruchsv­oll“, so Dinse.

Regelmäßig­e Proben sind daher eigentlich Pflicht, doch Corona hat den Musikern einen Strich durch die Rechnung gemacht. Statt live zu spielen, treffen sich die Duddler nun über die Videoplatt­form Zoom, entweder für eine kleine Registerpr­obe oder zum gemeinsame­n Plaudern. Grundsätzl­ich könne bei der Duddler Musik jeder mitmachen. „Wir geben jedem die Chance auf ein Probejahr“, so Dinse. Es sei aber durchaus Fleiß und Engagement gefordert, um sein Instrument zu beherrsche­n.

Neben der ausgefalle­nen Fasnet bedauert Dinse außerdem, dass die Duddler Musik nicht wie geplant am internatio­nalen Musikkapel­lenfest in Tirol teilnehmen kann. „Zu diesem Fest werden wir seit ein paar Jahren regelmäßig eingeladen“, erzählt er. Während klassische Trachtenka­pellen den bömischen Traum spielen, sorgen die Duddler mit ihrer „Stimmungsm­usik“für gute Laune – und begeistern das Publikum so sehr, dass sich ihr Auftritt im ganzen Dorf herum spricht. Und das ist für Dinse einer der schönsten Momente bei der Fasnet und anderswo: ein ausgelasse­nes Publikum.

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FOTO: PRIVAT Werner Dinse ist seit elf Jahren bei den Duddlern.

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