Nachfrage nach Briefwahl schnellt nach oben
Knapp vier Wochen vor der Wahl hat fast ein Viertel der Wahlberechtigten einen Antrag gestellt
TUTTLINGEN - Bei der Landtagswahl am 14. März wird es in Tuttlingen deutlich mehr Briefwähler geben als bei der Wahl vor fünf Jahren. Das zeichnet sich jetzt schon ab. „Bis dato sind rund 4250 Briefwahlanträge eingegangen“, teilt Stadtsprecher Arno Specht mit. Allein über das erste Wochenende nach dem Versand der Wahlbenachrichtigungen gab es rund 1000 Online-Anträge. Alles zusammen eine sichtbare Steigerung.
Dabei hat die Zahl der Wahlberechtigten leicht abgenommen: von 22 342 Wahlberechtigten (2016) auf nun ziemlich genau 22 000 Wahlberechtigte. Schon seit dem 10. Februar bietet die Stadt Tuttlingen an, dass Bürger ihre Stimme in der Galerie der Stadt Tuttlingen abgeben können. Wie viele Menschen direkt vor Ort in der Galerie gewählt haben, kann die Stadtverwaltung nicht sagen, da das nicht dokumentiert werde – „geschätzt aber noch keine 50 Personen. Die meisten Bürger, die für die Beantragung in die Galerie kommen, nehmen die Unterlagen mit nach Hause“, so der Stadtsprecher. Insgesamt haben bislang knapp ein Viertel der Wahlberechtigten Briefwahl beantragt.
Das liegt auch an der Corona-Pandemie:
Wer zu Hause wählt und den Wahlumschlag in den Briefkasten einwirft, umgeht das Zusammentreffen mit anderen Menschen in den Wahllokalen und damit auch ein mögliches Ansteckungsrisiko.
Da die Stadtverwaltung mit diesem Verhalten gerechnet hat, wurde die Zahl der Briefwahlbezirke von bisher vier auf acht verdoppelt. Dementsprechend werden deutlich mehr Wahlhelfer für die Auszählung der Wahlbriefe gebraucht, ungefähr die doppelte Anzahl. Insgesamt hat die Stadtverwaltung Tuttlingen etwa 260 Helfer für den Wahltag eingeplant.
Deutlich hochgefahren wird die
Zahl der Helfer auch aufgrund der Hygieneregeln, die die Landesregierung in der Coronaverordnung vorschreibt. So gilt für die klassischen Urnenwahlbezirke nun die Regelung, dass acht Wahlhelfer, verteilt auf zwei Schichten, anwesend sein müssen. Bislang waren sechs vorgeschrieben. Die Erhöhung hat einen einfachen Grund: Es wird Ein- und Auslassregelungen in den Wahllokalen geben, die verhindern sollen, dass sich zu viele Menschen gleichzeitig im Wahllokal aufhalten.
Alle Wahlhelfer werden mit Masken ausgestattet, es gibt Spuckschutzscheiben, auch Desinfektionsmittel werden bereitgestellt. Die
Maske wird auch zum Auszählen getragen, zudem verteilen sich die Helfer auf mehr Räume, um die Abstände zu gewährleisten.