Bald kommt der Haustierführerschein
Die Bremer Grünen sind personell gut aufgestellt. Sie verfügen nicht nur über eine ganze Reihe menschenpolitischer Sprecher, sondern auch über einen der tierpolitischen Art. Der heißt Philipp Bruck und er hat herausgefunden, dass immer mehr Menschen die Pandemie durch das Halten von Hunden und anderem Getier bekämpfen.
Also fordert Herr Bruck eine Art Haustierführerschein – mit theoretischer und praktischer Prüfung. Und weil es ja nicht nur Hunde und Katzen gibt, sondern auch Hamster, Goldfische und Meerschweinchen, sollen die Halter (m/d/w) aller denkbaren Viecher zur Prüfung antreten.
Abgesehen davon, dass Tiere prinzipiell in den Wald oder in die Pfanne gehören, irritiert uns insbesondere der Hundeführerschein. Es ist nämlich umgekehrt: Die allermeisten Hunde sind unfähig, den Menschen am anderen Ende der Leine artgerecht zu halten. Fast jeder Hund hat inzwischen einen Bewohner Deutschlands in seiner Gewalt, die allermeisten sind schwer erziehbare Virologen (m/d/w). Und was macht der Hund? Er bleibt mal stehen, um das Bein zu heben, dann geht es zaghaft vorwärts, dann wieder zurück, und der Virologe – einfältig, wie er ist – läuft halt hinterher. Eine extreme Herausforderung ist es für den Hund, wenn er ein FDP-Parteilein-Mitglied halten muss.
Ein uns persönlich bekannter Oberstudienrat a. D. versteht das Problem anderweitig nicht. Er hat glaubhaft versichert, noch nie ein angeleintes Meerschweinchen gesichtet zu haben. Auch keinen Goldfisch. Für die artgerechte Behandlung von Fischen genüge ihm sein Angelzeug. (vp)