Das Außenbild wird aufgefrischt
An der Weilheimer Kirche St. Georg laufen derzeit die Sanierungsarbeiten
RIETHEIM-WEILHEIM - Wer von der Unteren Hauptstraße in die Kirchstraße abbiegt, sieht sie sofort: Die katholische Kirche St. Georg ist prägend für das Weilheimer Ortsbild. Seit einiger Zeit ist das Gebäude allerdings komplett in Gerüste gehüllt. Grund dafür ist die Außensanierung der Kirche – denn die letzte Auffrischung des Außenbildes liegt bereits einige Jahrzehnte zurück.
Genauer gesagt ist die Kirche St. Georg im Jahr 1977 zuletzt von außen saniert worden. Mehr als 40 Jahre später stehen nun erneut umfangreiche Arbeiten an, wie Thomas Bertsche, der Vorsitzende des Kirchengemeinderats, berichtet. Das Gebäude soll komplett denkmalgerecht aufbereitet werden. Dazu gehören laut Bertsche sowohl Putz- als auch Stuckarbeiten, die Trockenlegung der Fundamente und Steinmetzarbeiten. Nicht zuletzt soll auch die Kirchenmauer verschönert werden. Sie wird mit neuen Ziegeln eingedeckt.
„Bei solch einer großen Sanierung kommen aber auch immer noch unvorhergesehene Arbeiten hinzu“, sagt Thomas Bertsche. So hat es auch in Weilheim noch die ein oder andere Überraschung gegeben: Wie Bertsche berichtet, sei bei einer genaueren Betrachtung des Kirchturms festgestellt worden, das die vier Uhren in einem schlechten Zustand sind. Zifferblätter, Zeiger und Mechanik seien in die Jahre gekommen. „Hier sollte dringendst überlegt werden, ob nicht diese Reparaturen auch gleich mitgemacht werden“, folgert Bertsche. Schließlich stehe das notwendige Gerüst bereits, was eine große Erlechterung sei. So habe sich der Bauausschuss kurzfristig vor der Kirche treffen müssen, um sich über die zusätzlichen Arbeiten zu beraten und zu beschließen.
Allgemein sei die Weilheimer Kirche aber in einem guten Zustand, so Bertsche. Im Innenbereich sei das Gebäude zuletzt 1993 saniert worden. Deshalb stünden dort nur kleinere Verschönerungsarbeiten an. „Mittelfristig ist das Streichen der Wände angedacht“, berichtet Bertsche.
Die Arbeiten an der Außenfassade laufen derweil seit Oktober vergangenen Jahres. Die Umgebungsmauer wurde im unteren Bereich freigelegt, um die Fundamente trockenzulegen, außerdem wurde ein neuer Keil auf die Mauer betoniert, um diese für die Eindeckung mit Ziegeln vorzubereiten. An der Kirche selbst wurde loser Putz entfernt. Anfang Dezember mussten die Arbeiten dann aufgrund des Wintereinbruchs unterbrochen werden, berichtet Bertsche. Mittlerweile seien die Arbeiten aber wieder in vollem Gange.
Im Gespräch sei die Außensanierung der Kirche bereits seit 2018. In der Vorbereitungszeit seien laut Bersche enge Abstimmungen mit dem Denkmalamt, der Diözese Rottenburg sowie dem Wurmlinger Architekturbüro Herbert Munz nötig gewesen. Die Kosten der Sanierung in Höhe von rund 280 000 Euro trägt die Kirchengemeinde. In diesen sind die zusätzlich anfallenden Arbeiten an den Uhren noch nicht mit inbegriffen. Geplant ist, dass die Arbeiten im Herbst 2021 – und somit nach knapp einem Jahr seit Beginn – abeschlossen sind.
Übrigens: Genaue historische Daten zu der Kirche St. Georg sind laut Bertsche nicht mehr vorhanden, da 1945 das Pfarrhaus abbrannte. Der gotische Chor stamme jedoch aus der Epoche um 1430, die Hälfte des Schiffes entstand etwa um 1750 und der westliche Teil des Schiffes um 1860.
„Das Erscheinungsbild wird der Bedeutung der Kirche wieder gerecht“, sagt Thomas Bertsche vom Kirchengemeinderat über das Ziel der Sanierungsarbeiten.
Nach der Außensanierung werden sich die Weilheimer aber nicht an eine ganz neue Optik gewöhnen müssen. Wie Bertsche erklärt, werde die Farbgestaltung zu großen Teilen beibehalten. „Aber das Erscheindungsbild wird der Bedeutung der Kirche wieder gerecht“, stellt der Vorsitzende des Kirchengemeinderats in Aussicht.