Ein Kolbinger kandidiert in Kolbingen: Markus Stehle will die Gemeinde voranbringen
Der Bürgermeisterkandidat will die vorhandene Infrastruktur bewahren, den Ortskern stärken und attraktive Möglichkeiten für Gewerbetreibende schaffen
KOLBINGEN - Mit Markus Stehle hat sich ein gebürtiger Kolbinger für den Bürgermeisterposten in der Gemeinde beworben. „Weil mein Herz einfach für Kolbingen schlägt“, nennt der 44-Jährige, der aktuell in Emmingen-Liptingen wohnt, als einen Grund für seine Kandidatur.
Durch Themen wie dem Seniorenkonzept habe die Gemeinde in letzter Zeit zu schlechte Presse bekommen, findet Stehle. Er möchte sich dafür einsetzen, den Ort nach vorne zu bringen. „Kolbingen selbst ist ein wirklich schöner Flecken Erde. Das muss man attraktiv halten, für die Gewerbetreibenden genauso wie für die Bevölkerung.“
Eine große Stärke der Gemeinde sieht Stehle in der vorhandenen Infrastruktur. „Wir haben noch einen Laden, einen Metzger, einen Arzt, einen Zahnarzt, eine Grundschule und einen Kindergarten“, zählt Stehle auf. All das gelte es zu erhalten. Zusätzlich sollten, so Stehle, attraktive Möglichkeiten für Gewerbetreibende geschaffen werden. Zum einen, damit bestehende Betriebe erweitern können, zum anderen damit auch Neuansiedlungen möglich sind.
Auch das Thema Wohnraum will Stehle angehen: „Kolbingen hat sich dermaßen ausgebreitet in den vergangenen Jahren, die Bevölkerungszahl hat aber stagniert“, sagt Stehle. In Folge sei der Flächenverbrauch groß, während der Ortskern nahezu aussterbe. „Den muss man wieder attraktiv machen, auch für junge Leute“, findet Stehle.
Als weiteren wichtigen Punkt nennt er das viel diskutierte Seniorenkonzept. „Da gibt es ein Bürgerbegehren und Gemeinderatsbeschlüsse. Das muss endlich Fahrt aufnehmen“, so Stehle.
Den Alltag als Bürgermeister in Kolbingen, den stellt sich der 44-Jährige „arbeitsreich“vor. Darin, dass er selbst noch keine Erfahrung in der Verwaltung oder in politischen Ämtern gesammelt hat, sieht er keinen Nachteil. Als Gebietsverkaufsleiter habe er ebenfalls ein Team unter sich und sei immer wieder mit verschiedenen Themen konfrontiert. „Ich denke, dass ich das nötige Feingefühl für die Menschen habe und es auch in Krisensituationen schaffe, einen kühlen Kopf zu bewahren“, sagt Stehle.
Dennoch sei ihm bewusst, dass das erste Jahr in dem neuen Posten sicher nicht einfach werden würde. Sollte er ins Amt gewählt werden, wolle er deshalb sofort Kurse für Quereinsteiger an der Verwaltungshochschule in Kehl belegen, stellt er in Aussicht.
Die jüngsten Unruhen in der Gemeinde haben Stehle nicht von der Kandidatur abgeschreckt. „Im Arbeitsleben gibt es auch nicht immer nur Sonnenschein“, sagt er. Er wolle allen Ratsmitgliedern und allen Bürgerinnen und Bürgern die Hand reichen, um wieder gemeinsam in die Zukunft schreiten zu können.
In Sachen Wahlkampf sei Stehle derzeit jeden Tag unterwegs, besucht Firmen und Einrichtungen in der Gemeinde und will auch mit den Vorständen der Vereine ins Gespräch kommen. Fotos dieser Besuche postet der 44-Jährige dann auf Facebook. Darüber hinaus verteile er Flyer. Kontakt zu den Kolbinger Bürgern habe er an den vergangenen beiden Sonntagen aufgenommen. „Ich habe mich mit meinem Küchentisch auf den Dorfplatz gesetzt und alle Kolbinger konnten mich besuchen und Fragen stellen“, berichtet Stehle. Mit der Resonanz sei er sehr zufrieden gewesen.