Hewi und Häring gründen gemeinsam Firma in China
Inneo Technologies bündelt Kompetenzen der beiden Gründer
SPAICHINGEN/BUBSHEIM - In einer gemeinsamen Firmengründung wollen die Anton Häring KG mit Sitz in Bubsheim und Hewi G. Winker GmbH & Co. KG aus Spaichingen ihre gemeinsamen Kompetenzen bündeln. Die Produktion des Joint Ventures Inneo Technologies startet zunächst am chinesischen Standort der Anton Häring KG. Die beiden Unternehmen sind gleichberechtigte Eigentümer der neuen Firma.
Schon der Firmennamen „Inneo“steht für Neuigkeit und Aufbruch, setze er sich doch aus den Bestandteilen „Innovation“und „neu“(„neo“) zusammen, wie Miriam Häring, Geschäftsleitung der Häring KG, im Gespräch mit unserer Zeitung erläutert. In einem kombinierten Produktionsverfahren wollen die beiden Firmen ihre jeweiligen Spezialkompetenzen zusammenbringen.
Während die Anton Häring KG seit 60 Jahren als Spezialist für die Zuliefererindustrie unter anderem hochkomplexe Dreh- und Frästeile realisiert, baut Hewi seit über 60 Jahren Kaltfließpressteile. Bei diesem Verfahren wird eine Art dicker Draht unter Wärmeeinwirkung geformt, so dass relativ ressourcenschonend, da materialsparend, ein Halbfertigteil entsteht, das dann im nächsten Arbeitsgang mittels Drehen und Fräsen zum fertigen Teil vollendet wird. So will das neue Unternehmen komplexe Bauteile herstellen, bei denen beide Verfahren gemeinsam zum Einsatz kommen.
„Im Ergebnis ist das keine Addition unserer Unternehmen, sondern eine vielfache Multiplikation unserer Leistungsstärke“, wird Markus Hänssler aus der Hewi-Geschäftsführung in einer gemeinsamen Pressemitteilung zitiert.
Bei Inneo Technologies konzentriert sich das Produktportfolio auf hochkomplexe Teile, vor allem für die Automobilindustrie. „Wir wollen uns entlang unseres Kerngeschäfts entwickeln“, so Miriam Häring, „und das ist die Autoindustrie. Da kennen wir uns gut aus.“
Mit der Entwicklung weg vom Verbrennungsmotor hin zu neuen Lösungen stünden neue Geschäftsfelder im Fokus der Zuliefererindustrie: Lenkung, Fahrwerk, Wasserstofftechnologie und E-Mobilität. Für Produkte gerade auch in diesen Themenfeldern ebneten die Kaltfließpressteile von Hewi als Ausgangsmaterial den Weg zu einer zukunftsfähigen Herstellung, so die Pressemitteilung, und zu einem stabilen Unternehmenswachstum.
Häring betont: „Der Bedarf an komplexen Teilen in diesem Bereich ist riesig. Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt in der Branche eine stärkere Rolle und damit auch entsprechende technologische Entwicklungen. Wir legen seit jeher Wert darauf, unseren CO2-Fußabdruck zu reduzieren und optimierte Technologien zu entwickeln. Inneo ergänzt unser Leistungspaket an dieser Stelle perfekt: Mit der Bearbeitung von Pressteilen sinkt der Energiebedarf für die Herstellung komplexer Teile enorm, während gleichzeitig deutlich ressourceneffizienter gearbeitet werden kann.“
Für den Start von Inneo greift man auf bestehende Ressourcen zurück: Die Fertigung findet am chinesischen Standort der Anton Häring KG statt. In China sollen auch erste Märkte erschlossen werden. Langfristig soll die Produktion aber auch über Europa und schließlich über die USA ausgerollt werden. Erste Gespräche mit potentiellen Kunden gäbe es bereits, so Miriam Häring. Die Produktion soll noch im Laufe dieses Jahres beginnen.
Auf die jeweiligen Standorte der beiden Gründerfirmen in Bubsheim und Spaichingen, so betont Miriam Häring, habe die Gründung der gemeinsamen neuen Firma keine Auswirkungen. Es werde auch kein Persnal transferiert oder abgezogen.