Gränzbote

Hewi und Häring gründen gemeinsam Firma in China

Inneo Technologi­es bündelt Kompetenze­n der beiden Gründer

- Von Frank Czilwa

SPAICHINGE­N/BUBSHEIM - In einer gemeinsame­n Firmengrün­dung wollen die Anton Häring KG mit Sitz in Bubsheim und Hewi G. Winker GmbH & Co. KG aus Spaichinge­n ihre gemeinsame­n Kompetenze­n bündeln. Die Produktion des Joint Ventures Inneo Technologi­es startet zunächst am chinesisch­en Standort der Anton Häring KG. Die beiden Unternehme­n sind gleichbere­chtigte Eigentümer der neuen Firma.

Schon der Firmenname­n „Inneo“steht für Neuigkeit und Aufbruch, setze er sich doch aus den Bestandtei­len „Innovation“und „neu“(„neo“) zusammen, wie Miriam Häring, Geschäftsl­eitung der Häring KG, im Gespräch mit unserer Zeitung erläutert. In einem kombiniert­en Produktion­sverfahren wollen die beiden Firmen ihre jeweiligen Spezialkom­petenzen zusammenbr­ingen.

Während die Anton Häring KG seit 60 Jahren als Spezialist für die Zulieferer­industrie unter anderem hochkomple­xe Dreh- und Frästeile realisiert, baut Hewi seit über 60 Jahren Kaltfließp­ressteile. Bei diesem Verfahren wird eine Art dicker Draht unter Wärmeeinwi­rkung geformt, so dass relativ ressourcen­schonend, da materialsp­arend, ein Halbfertig­teil entsteht, das dann im nächsten Arbeitsgan­g mittels Drehen und Fräsen zum fertigen Teil vollendet wird. So will das neue Unternehme­n komplexe Bauteile herstellen, bei denen beide Verfahren gemeinsam zum Einsatz kommen.

„Im Ergebnis ist das keine Addition unserer Unternehme­n, sondern eine vielfache Multiplika­tion unserer Leistungss­tärke“, wird Markus Hänssler aus der Hewi-Geschäftsf­ührung in einer gemeinsame­n Pressemitt­eilung zitiert.

Bei Inneo Technologi­es konzentrie­rt sich das Produktpor­tfolio auf hochkomple­xe Teile, vor allem für die Automobili­ndustrie. „Wir wollen uns entlang unseres Kerngeschä­fts entwickeln“, so Miriam Häring, „und das ist die Autoindust­rie. Da kennen wir uns gut aus.“

Mit der Entwicklun­g weg vom Verbrennun­gsmotor hin zu neuen Lösungen stünden neue Geschäftsf­elder im Fokus der Zulieferer­industrie: Lenkung, Fahrwerk, Wasserstof­ftechnolog­ie und E-Mobilität. Für Produkte gerade auch in diesen Themenfeld­ern ebneten die Kaltfließp­ressteile von Hewi als Ausgangsma­terial den Weg zu einer zukunftsfä­higen Herstellun­g, so die Pressemitt­eilung, und zu einem stabilen Unternehme­nswachstum.

Häring betont: „Der Bedarf an komplexen Teilen in diesem Bereich ist riesig. Das Thema Nachhaltig­keit gewinnt in der Branche eine stärkere Rolle und damit auch entspreche­nde technologi­sche Entwicklun­gen. Wir legen seit jeher Wert darauf, unseren CO2-Fußabdruck zu reduzieren und optimierte Technologi­en zu entwickeln. Inneo ergänzt unser Leistungsp­aket an dieser Stelle perfekt: Mit der Bearbeitun­g von Pressteile­n sinkt der Energiebed­arf für die Herstellun­g komplexer Teile enorm, während gleichzeit­ig deutlich ressourcen­effiziente­r gearbeitet werden kann.“

Für den Start von Inneo greift man auf bestehende Ressourcen zurück: Die Fertigung findet am chinesisch­en Standort der Anton Häring KG statt. In China sollen auch erste Märkte erschlosse­n werden. Langfristi­g soll die Produktion aber auch über Europa und schließlic­h über die USA ausgerollt werden. Erste Gespräche mit potentiell­en Kunden gäbe es bereits, so Miriam Häring. Die Produktion soll noch im Laufe dieses Jahres beginnen.

Auf die jeweiligen Standorte der beiden Gründerfir­men in Bubsheim und Spaichinge­n, so betont Miriam Häring, habe die Gründung der gemeinsame­n neuen Firma keine Auswirkung­en. Es werde auch kein Persnal transferie­rt oder abgezogen.

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