Eine neue Verkaufsphilosophie in der Region
Mitten in der größten Pandemie, die unsere hochtenisierte Gesellschaft seit langem erlebt hat und in einem Lockdown, der auch die Innenstadt Tuttlingens zu einer menschenleeren Gegend werden lässt, ein neues Geschäft zu eröffnet, das erfordert Mut. Oder, um es treffender zu formulieren „WaageMut“. So heißt dann auch der Unverpacktladen von Luana Floridia-Getz, Gustav Mattheis, Frank Wertke.
TUTTLINGEN (SK) Seit einigen Wochen schon steht vor allem Frank Wertke jeden Tag im immer noch wachsenden Laden an der Donaustraße und freut sich darüber, dass zumindest die „MundzuMund“-Werbung in Tuttlingen und Umgebung funktioniert.
„Natürlich haben wir nicht die Anzahl an Käufern und Kunden, die wir uns wünschen und die wir letztendlich auch brauchen, um das Geschöft halten zu und davon leben zu können. Aber wir entwickeln uns langsam in die richtige Richtung“, erzählt Frank Wertke. Er hat früher bei einem großen Automobilzulieferer der Region im Qualitätsmanagement gearbeitet, fühlte sich dort aber angesichts seiner eigentlichen Lebensphilosophie aber nie wirklich wohl und angekommen.
Zusammen mit seinen beiden Gründerpartnern Luana Floridia-Getz und Gustav Mattheis, für die der Kampf gegen den Klimawandel oder soziale Ungleichheit zum Leben dazugehört, entwickelte er 2019/2020 die Idee, den ersten Unverpacktladen in Tuttlingen zu eröffnen. Unverpackt heißt, dass der Großteil der Ware jin hölzernen Schütten oder Gläsern präentiert wird und dass es keinerlei Verpackunsmaterial gibt, dass nicht wiederverwertbar oder biologisch abbaubar ist.
hat bei beim Einkauf in unserem Laden eine wichtige Rolle inne: Behälter wiegen, mit Lebensmitteln befüllen, erneutes wiegen an der Kasse und nur das bezahlen, was man auch wirklich braucht. Gleichzeitig ist mit dem Prozess des Abwiegens auch ein Abwägen verbunden: Was brauche ich wirklich? Schließlich legen wir auch mit ganz alltäglichen Kaufentscheidungen die Grundlage für
Inzwischen ist das Sortiment auf über 100 Produkte angewachsen, die von 22 Lieferanten kommen, die entweder regional
Die Art und Weise des täglichen Konsums zu reflektieren und entsprechend zu handeln ist keine leichte Aufgabe. Daher steckt in unserem Namen in gewisser Weise auch die Aufforderung an uns alle, mutig zu sein und unsere Überzeugungen in die Tat umzusetzen. Außerdem ist die Waage als Bild eine Stellvertreterin für und nachhaltig anbauen oder nachweislich geprüft die Philosphie der drei WaageMut-Gründer in Tuttlingen teilen. „Wir haben eine Wunschliste von Kunden, was ihnen in unserem Laden noch fehlt und wir arbeiten daran, dass wir die fehlenden Produkte so schnell, aber eben vor allem so nachhaltig, wie möglich in unser Sortiment aufnehmen können“, erzählt Frank Wertke.
Warengruppen wie Hülsenfrüchte, Trockenobst, Süßigkeiten, Brotaufstriche aber auch Drogerieartikel gehören inzwischen zum Standardsortiment. In Zukunft sollen auch Molkereiprodukte aller Art ihren Weg in die Kühlabteilung des WaageMut finden. Genauso wie Kunden und Besucher sich möglichst direkt nach dem Lockdown an einigen Tischen niederlassen und bei Getränken und kleinen Snacks die Athmosphäre genießen können.
Wir wollen eine Unternehmung sein, deren oberstes Ziel es ist, allen beteiligten Menschen – u.a. den Finanzpartner*innen, Lieferant*innen, Mitarbeitenden und Kund*innen – und dem Planeten auf dem wir alle leben gerecht zu werden. Diese Verpflichtung bedeutet, dass wir unser unternehmerisches Ziel nicht in der Maximierung von Kapital sehen, sondern im