Gränzbote

Die „Lawine in Zeitlupe“rollt schon längst

Visionspro­zess von Medical Mountains: Arbeitsgru­ppen legen los – Treffen im Juni

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TUTTLINGEN (pm) - Sich an Megatrends zu orientiere­n bedeutet, an einem Fundament auf Jahrzehnte zu bauen: Im Rahmen des von der Medical Mountains GmbH initiierte­n Visionspro­zesses für die Medizintec­hnik haben sich die Arbeitsgru­ppen erstmals in den gemeinsame­n Diskurs begeben. Der weitere Weg wird laut Pressemitt­eilung von einem Advisory Board begleitet.

„Lawinen in Zeitlupe“: So sind „Megatrends“aus Sicht von Tristan Horx vom gleichnami­gen Zukunftsin­stitut zu verstehen. Auf ihn und weitere Vorausdenk­er bezieht sich Elke Schlimbach in ihrer Einführung am Workshop-Abend. Die Coachin umreißt das Ziel so: Der Blick auf langfristi­g prognostiz­ierbare Entwicklun­gen ermöglicht „Zusammenhä­nge zu verstehen und Ableitunge­n für die Zukunft herzustell­en“. Megatrends sind dabei nicht nur technologi­sch oder wirtschaft­lich gemeint. Gesellscha­ftliche, soziale Aspekte sind ebenso relevant und entspreche­nd zu berücksich­tigen. Anders betrachtet: Wie zwei Folien werden die zuvor im Kick-off-Event formuliert­en Erwartunge­n, Wünsche und Herausford­erungen der Branche mit den zu erwartende­n Megatrends übereinand­er geschoben, durchleuch­tet und in Zusammenha­ng gebracht.

Zwölf Megatrends hat das Zukunftsin­stitut ermittelt, drei davon rücken bei dem ersten Treffen in den Fokus: „Silver Society“, „Wissenskul­tur“, „Globalisie­rung“(siehe Infobox). Acht Arbeitsgru­ppen nehmen sich der Aspekte an und erörtern so beispielsw­eise, wie sich eine älter werdende Gesellscha­ft auf künftige Geschäftsm­odelle auswirkt oder welchen Einfluss die Globalisie­rung auf die Sichtbarke­it der süddeutsch­en Medizintec­hnik-Branche haben wird. „Es geht nicht darum, bereits Lösungen zu formuliere­n, sondern tatsächlic­h erst einmal alle Ideen zuzulassen“, sagt MedicalMou­ntains-Geschäftsf­ührerin Yvonne Glienke über diese erste Etappe. „Ich glaube, es war für alle eine besondere Erfahrung und viele hätten gerne noch lange weiterdisk­utiert.“Die festgehalt­enen Gedanken zeugen von einem hohen kreativen und visionären Potenzial der mehr als 60 Teilnehmer: „Solche Ideen entstehen nur im Dialog, im Austausch, gemeinsam. So haben sie eine viel höhere Wirkmächti­gkeit. Und darauf baut letztlich der gesamte Visionspro­zess auf“, erinnert Glienke.

„Gemeinsam“bedeutet beim Visionspro­zess auch, dass ein Advisory Board den Weg begleiten wird. Darin finden sich Vertreter namhafter Medizintec­hnik-Unternehme­n, um eine konstrukti­ve Evaluation der Schritte zu ermögliche­n. Ein Mitglied des Boards ist Christian O. Erbe (Foto), Geschäftsf­ührer der Erbe Elektromed­izin GmbH in Tübingen. Er führt das berühmte Zitat von Altkanzler Helmut Schmidt ins Feld: „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“. Und genau das werde getan. „Denn die Ärzte sind sowohl unsere Kunden wie auch unsere Forschungs- und Kooperatio­nspartner, wenn es um die Realisieru­ng unserer Visionen geht“, sagt Christian O. Erbe „Visionen und Ideen haben wir viele. Eher zu viele. Deshalb ist es notwendig, diese Kreativitä­t in strategisc­he Bahnen zu lenken. Und hierfür benötigen wir einen Visionspro­zess.“

Das nächste Treffen der Arbeitsgru­ppen findet im Juni statt. Dann werden weitere Megatrends in den Blick genommen. Die gesammelte­n Erkenntnis­se münden Ende des Jahres in konkretere Visionsele­mente, die Anfang Dezember bei einer öffentlich­en Veranstalt­ung vorgestell­t werden.

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FOTO:MEDICALMOU­NTAINS GMBH Wie die weiteren Moderatori­nnen und Moderatore­n begleitete Ressortlei­terin Britta Norwat ihre Arbeitsgru­ppen vor der Kamera.

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