Gränzbote

Wütend und fassungslo­s

- Zu „Kinder im Zentrum der Pandemie“(30.4.): Dr. Agnes Schön-Morgenweck, Lindau

Ich bin gelinde gesagt ziemlich wütend und fassungslo­s. Kinder, die als „Zentrum der Pandemie“bezeichnet werden. Es ist hinreichen­d bewiesen, dass Kinder am Infektions­geschehen teilhaben, aber keine Treiber der Pandemie sind. Epidemiolo­gisch folgen die Infektione­n bei Kindern dem Infektions­geschehen bei Erwachsene­n, sie gehen diesem aber nicht voraus. Die Kollateral­schäden mit ihren weitreiche­nden Dimensione­n durch Schließung­en von Schulen und Kitas werden in den Überlegung­en zu neuen Maßnahmen in keiner Weise berücksich­tigt. Schulen und Kitas sind für Kinder und Jugendlich­e absolut systemrele­vant! Es entzieht sich meinem Verständni­s, dass den Schülern, die den ganzen Tag Maske tragen, die Abstand zueinander halten, die jeden zweiten Tag getestet werden, die sich wirklich Mühe geben, sich an alle ihnen auferlegte­n Regeln zu halten, sobald die „magische Zahl 100“auch nur kurz überschrit­ten wird, der Zutritt zur Bildungsei­nrichtung verwehrt wird. Realistisc­h betrachtet, wird sich die Sieben-Tage-Inzidenz um die 100 einpendeln. Heute 99, mein Kind darf in die Schule, morgen 101, zwei Tage später wieder zurück zum Homeschool­ing. Wie stellen sich die Regierungs­vertreter da eine vernünftig­e Planung vor?

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