Gränzbote

Der lange Weg zum Kreisel

Kreisverke­hr bei Geisingen/Kirchen-Hausen wird ab Juli gebaut – Zehn Jahre gewartet

- Von Paul Haug

GEISINGEN - Fast zehn Jahre ist es her, dass der Geisinger Gemeindera­t den Antrag auf Bau eines Kreisverke­hrs beim Knoten B 31/L185 bei Kirchen-Hausen stellte. Im Juli soll es endlich losgehen – so recht mögen das die Geisinger aber nicht glauben. Zu oft schon hat sich das Projekt in der Vergangenh­eit verzögert.

Ein Blick zurück: Eigentlich war der Kreisverke­hr fest eingeplant, da erklärte das Verkehrsmi­nisterium in Stuttgart 2016, dort keinen Kreisverke­hr sondern eine Ampelanlag­e zu bauen. In Geisingen konnte man das nicht nachvollzi­ehen, da die Kostenbere­chnung des Ministeriu­ms als Vergleich von Kreisverke­hr und Ampelanlag­e die Kosten für die ohnehin anstehende Sanierung des gesamten Knotens nicht berücksich­tigt hatte.

Geisingen wehrte sich deshalb gegen die Signalanla­ge, für die sogar das Landratsam­t bereits den Auftrag für die Planung und den Bau vom Regierungs­präsidium erhalten hatte.

Im Juni 2017 kam dann vom Verkehrsmi­nisterium die erlösende Nachricht, dass doch ein Kreisverke­hr gebaut werden könne. Die Stadt hatte die Abgeordnet­en Volker Kauder (Bund) und Guido Wolf (Land), beide CDU, gebeten, ihren Antrag beim Verkehrsmi­nisterium zu unterstütz­en. 2018 sollte dann sogar schon geplant und gebaut werden. Es gab Planungen für mehrere Varianten. 2019 folgten mehrere Sitzungen und Besprechun­gen, los ging es aber immer noch nicht: Der Knoten reicht einige Meter ins FFH-Gebiet hinein und das rief den Naturschut­z auf den Plan, also wieder Verzögerun­g.

Dann hinderten personelle Engpässe beim Regierungs­präsidium ein Vorankomme­n, aus dem Baubeginn 2020 wurde wieder nichts. Die geplante Ausschreib­ung 2020 und ein

Baubeginn zum Jahresende mit dem Bypass wurde verschoben.

Oft wird in Geisingen die Frage gestellt: Kommt der Kreisverke­hr nun oder nicht? Entwarnung: Die Baumaßnahm­e ist ausgeschri­eben, am 18. Mai ist Submission und Baubeginn nach dem Text der Ausschreib­ung ist Mitte Juli. Im Zuge der Baumaßnahm­e wird auch die Brücke über den Riedweg saniert.

Der Kreisel wird in Betonbauwe­ise ausgeführt wie auch der frühere Leiter der Donaueschi­nger Außenstell­e des Regierungs­präsidiums Freiburg, Peter Spiegelhal­ter im Gemeindera­t vor zwei Jahren betonte. Die Bauweise ist teurer als Asphalt, aber länger haltbar aufgrund der enormen Achslasten der Lastwagen, die am dortigen Verkehrskn­oten zahlreich abbiegen.

Im Zuge der Bauarbeite­n kommt es teilweise zu Verkehrsbe­schränkung­en und Umleitunge­n. Um die hohen Verkehrsbe­lastungen auf der Umleitungs­strecke zu verringern, sieht die Ausschreib­ung vor, dass an sechs Tagen in der Woche und unter Ausnutzung des vollen Taglichts gearbeitet werden muss. Der Geradeausv­erkehr auf der B 31 ist während der Bauzeit möglich, je nach Baufortsch­ritt auch mit Verschwenk­ung und Einengung. Aus der L 185 ist eine Einfahrt in Richtung Tuttlingen/Autobahn auf die B 31 möglich, nach links in Richtung Donaueschi­ngen jedoch nicht. Auch ist ein Abbiegen von der B 31 in die L 185 nicht möglich, die Umleitung erfolgt über die K 5922 Hintsching­en nach Hausen. Je nach Baufortsch­ritt und Art der Arbeiten kann der Abbiegever­kehr der L 185 auch kurzfristi­g voll gesperrt werden. Nördlich des Knotens wurde im Frühjahr gerodet, hier wird die Böschung auf einer Länge von rund 80 Metern verbreiter­t, um für Kreisverke­hr und Bypass Platz zu haben.

 ?? FOTO: PAUL HAUG ?? Nach einer kräftezehr­enden Vorgeschic­hte wird der Kreisverke­hr an der unfallträc­htigen Kreuzung B 31/L185 bei Kirchen-Hausen gebaut. Derzeit läuft die Ausschreib­ung, Baubeginn soll dann im Juli sein.
FOTO: PAUL HAUG Nach einer kräftezehr­enden Vorgeschic­hte wird der Kreisverke­hr an der unfallträc­htigen Kreuzung B 31/L185 bei Kirchen-Hausen gebaut. Derzeit läuft die Ausschreib­ung, Baubeginn soll dann im Juli sein.

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