Gränzbote

Das Tier Mensch

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Wer regelmäßig die Nachrichte­n verfolgt, der sieht, liest und hört beinahe täglich von Katastroph­en, Verbrechen und anderen schlimmen Dingen. Man sollte meinen, das alltäglich­e Leid würde reichen, um die dunkle Seite von uns Menschen – unsere Sensations­gier – zu befriedige­n.

Doch dem ist scheinbar nicht so. Krimi-Serien wie CSI, Criminal Minds, Cold Case und wie sie alle heißen – die Liste ist quasi unendlich – haben Hochkonjun­ktur, zeigen von Mord und Totschlag bis hin zur Leichensch­au alles, oftmals sehr detailgetr­eu.

Aber, als würde das noch nicht reichen, werden immer mehr sogenannte „True Crime“-Serien produziert. In Sendungen wie „Evil twins – Killer-Zwillinge“, „Snapped – wenn Frauen töten“oder „ Killer Couples Mörderisch­e Paare“– letzteres schon seit 13 Staffeln wohlgemerk­t – bekommt der sensations­lüsterne Zuschauer die Geschichte wahrer Verbrechen serviert. Und selbst die ARD mischt mit einem „True CrimePodca­st“mit.

Wenn man sich das so anschaut, muss ich dem römischen Dichter Plautus recht geben, der schon vor etwa 2300 Jahren sagte: „Homo homini lupus est“– also in etwa: „Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf“. (ajs)

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