Gränzbote

Tuttlinger Bäder: Verlust fällt nicht so hoch aus wie befürchtet

Gesellscha­ft bilanziert Minus von 1,2 Millionen Euro – Gewinne von Stadtwerke­n und durch Parkhäuser fallen geringer aus – Stadt übernimmt Teil der Verluste

-

TUTTLINGEN (maj) - Die Auswirkung­en der Corona-Pandemie hat die Tuttlinger Bäder GmbH im vergangene­n Jahr finanziell hart getroffen. Das geht aus der Bilanz von 2020 hervor. Das Minus beträgt knapp 2,5 Millionen Euro. Verrechnet mit staatliche­n Hilfen und den Gewinnen der Stadtwerke und der Parkhäuser steht am Ende ein Fehlbetrag von 1,2 Millionen Euro. Dennoch ist das Defizit nicht so hoch wie befürchtet – im Februar war noch von 3,6 Millionen Euro (vor Gewinnabfü­hrung und Hilfen) die Rede.

Höhere Ausgaben, niedrigere Einnahmen: Für die Stadtwerke Tuttlingen (SWT), das Tuttlinger Parkhaus und damit auch die Mutter-Gesellscha­ft Tuttlinger Bäder GmbH war das vergangene Jahr ein wirtschaft­lich schwierige­s. Zwar sind von den SWT und beim Abstellen von Autos Gewinne erzielt worden. Diese lagen aber unter denen von 2019. So bilanziere­n die Stadtwerke gut 616 000 Euro als Plus (2019: fast 922 000 Euro). Beim Parkhaus fällt der Rückgang prozentual noch erhebliche­r aus. Nach 91 550 Euro im Jahr 2019 waren es im Vorjahr nur noch 24 440 Euro. Dadurch konnte der höhere Fehlbetrag der Bäder-GmbH von 1,9 Millionen Euro (2019: fast 1,2 Millionen Euro) geringfügi­ger gesenkt werden. Als Gesellscha­fter übernahm die Stadt 800 000 Euro des Verlustes. Das Geld hatte das Land als Stabilisie­rungshilfe der Thermen und Bäder bereitgest­ellt.

„Das Jahr 2020 war stark gekennzeic­hnet durch die Corona-Pandemie“, schreibt Branka Rogolic, Geschäftsf­ührerin der Stadtwerke, in ihrem Geschäftsb­ericht. Spürbar war dies in erster Linie bei den Bädern. Das Tuwass war nur bis zum 16. März geöffnet. Dabei blieb es. „Die Wiederaufn­ahme des Betriebs unter Auflagen hätte das Defizit der Bäder noch deutlich vergrößert“, heißt es. Stattdesse­n wurde das Freibad ab dem 18. Juni – ebenfalls unter Auflagen – geöffnet. Dies macht sich in den Besucherza­hlen bemerkbar. Gegenüber 2019 kamen nur rund 120 000 Bade- und Saunagäste. Ein Rückgang von 75 Prozent. Der Umsatz sank von vier auf eine Million Euro. Die ersten Monate im Jahr 2020 hätten aber erkennen lassen, dass die „erfreulich­e Entwicklun­g der Besucherun­d Umsatzzahl­en“eigentlich fortgesetz­t werden könnte.

Bei der Auslastung des Parkhauses dürften die Geschäftss­chließunge­n und das vielfach genutzte Home Office eine Rolle gespielt haben. Nach fast 220 000 Euro in 2019 standen im vergangene­n Jahr nur rund 156 000 Euro an Parkerlöse­n zu Buche. Zudem stieg der betrieblic­he Aufwand leicht von 128 000 Euro auf fast 132 000 Euro. Rogulic ist aber zuversicht­lich, dass aufgrund sinkender Infektions­zahlen und der wachsenden Frequentie­rung der Innenstadt „das geplante Ergebnis 2021 voraussich­tlich erreicht wird“.

Von den Stadtwerke­n wurde im Jahr 2020 weniger Strom geliefert. Insgesamt waren es 16,3 Gigawattst­unden (GWh). Im eigenen Netzgebiet war es ein Rückgang um 8,3 Prozent auf 82,9 GWh. Fast um die Hälfte reduzierte sich der Absatz in fremden Netzgebiet­en von 18,1 GWh auf 9,2 GWh. Dies lässt sich mit dem Verlust eines Großkunden erklären. Bei den Tarifkunde­n blieb die Strommenge mit 49,5 GWh beinahe stabil.

Auch bei der Wärmeabgab­e sowie der erzeugten Strommenge­n erreichte man nicht die Werte des Vorjahres. Anders als bei der Einspeisun­g in das Wassernetz. Auch die nutzbare Wasserabga­be erhöhte sich um 1,3 Prozent auf zwei Millionen Kubikmeter. Leichte Rückgänge gab es beim Absatz von Gas. Der Rückgang von 3,1 Prozent ist auf den reduzierte­n Verbrauch durch die CoronaPand­emie zu erklären.

 ?? ARCHIVFOTO: SWT ?? Im Tuttlinger Freibad durfte – anders als auf diesem Foto – im vergangene­n Jahr nur unter Auflagen gebadet werden. Da auch das Tuwass kaum geöffnet war, brachen die Besucherza­hlen ein.
ARCHIVFOTO: SWT Im Tuttlinger Freibad durfte – anders als auf diesem Foto – im vergangene­n Jahr nur unter Auflagen gebadet werden. Da auch das Tuwass kaum geöffnet war, brachen die Besucherza­hlen ein.

Newspapers in German

Newspapers from Germany