Es geht um das Muster: „Ich pfeife auf die Regeln“
Es geht nicht um die einzelnen Punkte. Der GPABericht hat keine offensichtlichen Schmiergeldzahlungen oder ähnliches zutage gefördert. Das ist auch gar nicht Aufgabe der Gemeindeprüfungsanstalt. Diese arbeitet auf der Basis eines entsprechenden Gesetzes daran, finanzielle Dinge transparent und kontrollierbar zu halten, also korrektes Verwaltungshandeln sicher zu stellen. Das hört sich schon mal trocken an und ist es auch.
Es ist aber nur ein Teil des Verwaltungshandelns. Es kommen noch weitere dazu. Das der politischen Kultur, das der Bescheidenheit des Dieners der Stadt und der Gesetze – auch als Bürgermeister. Da geht es um den Umgang mit
Menschen und vieles mehr. 40 000 Euro Kosten für Rechtsstreitigkeiten! Das ist eine Hausnummer und der Beifall an Stellen, an denen vor allem die Stadträte Niemann und Merkt den Finger mitten in die Wunde legten, zeigte, dass der Anteil jener im Zuhörerraum, die auf die eine oder andere Weise in diesen Punkten ihre Erfahrungen mit dem Ex-Bürgermeister gemacht hatten, nicht klein gewesen sein dürfte.
Es geht also nicht um das große „Verbrechen“, sondern um das Muster: „Ich pfeife auf Vorgaben und Regeln und Korrektheiten und den üblichen Umgang. Ich setze die Regeln.“Die Stadt war mit dieser Art konfrontiert, als man sich noch nicht mit Politikern vom Schlage
Trumps auseinander gesetzt hatte. 158 000 Euro in vier Jahren spiegeln nicht die Kaffeekasse wider. Wer auch die Vorgeschichten vom beim Arbeitgeber unter Druck gesetzten Gemeinderat über Kränkungen und Repressalienandrohungen gegenüber Mitarbeitern und jetzt zum Beispiel ein köstliches Essen mit zwei besonders unterstützenden Gemeinderäten samt Anhang auf Kosten der Stadt betrachtet, der weiß, dass noch nicht alles auf dem Tisch liegen kann.
Und solange Gemeinderäte nicht einfach konstatieren, dass da viel Mist gebaut wurde, sondern sich, die Vorgänge und den Ex-Bürgermeister auch noch verteidigen, so lange kommt diese Stadt nicht zur Ruhe.
Und nein, auch diesmal war es nicht die böse Presse.