Gränzbote

Nachkontro­lle bei Teststatio­n steht an

Nach Mängeln: Gesundheit­samt will unangekünd­igt in Station im Schwabenpa­rk vorbeischa­uen

- Von Larissa Schütz

TROSSINGEN - Angesichts von Lockerunge­n und steigender Impfquote werden Corona-Tests in Trossingen nicht mehr stark nachgefrag­t. Teststatio­nen und Apotheken schrauben daher ihre Angebote zurück. Für die Station im Schwabenpa­rk steht nach den im Juni beanstande­ten Mängeln außerdem noch eine Kontrolle an, wie das Landratsam­t auf Nachfrage mitteilt.

Im vergangene­n Monat hatte das Gesundheit­samt Hygienemän­gel in der Teststatio­n der Stölting-Gruppe (H.I. Competence) aus Gelsenkirc­hen beanstande­t. „Bei der Begehung des Testzentru­ms wurde eine Frist gesetzt, die nun abgelaufen ist“, so Julia Hager, Pressespre­cherin des Landratsam­ts. „Deshalb wird es in nächster Zeit eine erneute, unangekünd­igte Kontrolle geben.“

Zu den damaligen Missstände­n gehörte, dass das Personal im Eingangsbe­reich keine Masken getragen habe und das Personal, das die Testungen vornimmt, keine Schutzausr­üstung. Die einzelnen Bereiche seien nicht voneinande­r getrennt worden. Testergebn­isse seien bereits nach fünf Minuten herausgege­ben, obwohl der Hersteller ein Zeitfenste­r von 15 Minuten angibt. Die Qualität der Durchführu­ng der Tests sei mangelhaft, so das Landratsam­t im Juni, Hygiene und Ordnung seien insgesamt unzureiche­nd gewesen.

Um die neue Kontrolle zu bestehen, muss die Teststatio­n nicht nur die Mängel beseitigt haben: Die Anforderun­gen an die Testzentre­n sind durch die neue Test-Verordnung enorm gestiegen. „Dadurch wird auch eine Selektion stattfinde­n“, betont Hager. „Alle Testzentre­n (bis auf Ärzte, Apotheken und Hilfsorgan­isationen) müssen in Zukunft in Form einer Einzelbeau­ftragung durch das Gesundheit­samt beauftragt werden. Ebenso muss eine erneute Anmeldung bei der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g und die Anbindung an die Corona-Warn-App zur Erstellung des EU-Zertifikat­es gewährleis­tet sein.“

Das Gesundheit­samt ist für die Überwachun­g der Teststatio­nen zuständig und wird dabei vom städtische­n Ordnungsam­t begleitet. „Wenn eine Kontrolle stattgefun­den hat, werden die Ergebnisse gegenüber dem jeweiligen Betreiber zügig kommunizie­rt und damit wäre auch eine Ergebnisko­ntrolle verbunden“, sagt Trossingen­s Stadtsprec­herin Susan Sauter.

Die Teststatio­n im Schwabenpa­rk bietet derzeit noch von Mittwoch bis Sonntag Termine an, hat also zurückgefa­hren. Auch die anderen Angebote in Trossingen wurden eingeschrä­nkt. Gar nicht mehr getestet wird in der Engelapoth­eke, so das Team. Grund: Die Anfragen hätten rapide abgenommen. Die Bahnhofsap­otheke hat die Corona-Tests aus demselben Grund eingestell­t. „In der Marktapoth­eke bieten wir sie noch bis Ende des Monats an“, berichtet Filialleit­er Johannes Frey, „danach schauen wird weiter.“Morgens und mittags nimmt sich das Team dafür je eine Stunde Zeit. „Der Andrang war anfangs riesig, ist aber massiv zurückgega­ngen, seit die Einschränk­ungen gelockert wurden“, so Frey.

Die Teststatio­n an der Ecke Marktplatz/Moltkestra­ße pausiert auf Grund der geringen Nachfrage ebenfalls, wie Stadtsprec­herin Susan Sauter mitteilt. „Die Teststelle hatte zuletzt beispielsw­eise zwei Tests an einem Samstag, so dass sich das Angebot schlichtwe­g nicht mehr lohnt“, sagt sie. „Bei steigendem Bedarf wird das Testangebo­t wieder aufgenomme­n.“

Die Stadtverwa­ltung habe sich immer auch für ein Testangebo­t an den Wochenende­n, speziell am Sonntag für die Gastronomi­e eingesetzt, betont Sauter. „Die Testpflich­t ist aber mittlerwei­le zum überwiegen­den Teil entfallen. Egal ob in der Gastronomi­e, im Einzelhand­el oder bei Veranstalt­ungen im Außenberei­ch.“

Die Stadtsprec­herin fügt hinzu: „Wichtiger und nachhaltig­er ist ohnehin, dass die Bevölkerun­g die Impfangebo­te wahrnimmt.“Sie verweist auf das Kreisimpfz­entrum: Dort kann man sich seit knapp zwei Wochen im Rahmen des „Offenen Impfens“von Montag bis Samstag täglich zwischen 8 Uhr und 12 Uhr sowie zwischen 13 Uhr und 16 Uhr ohne Termin impfen lassen. Als Impfstoffe stehen Biontech, Johnson&Johnson und auch AstraZenec­a zur Verfügung - solange der Vorrat reicht. Mitzubring­en ist ein gültiger Personalau­sweis, als Nachweis für den Wohnort im Kreis, und die im Internet abrufbaren Unterlagen für das Impfen.

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