„Schutzpolizist“Gerd Stiefel in Ruhestand verabschiedet
Nach 42 Jahren endet die Laufbahn, zuletzt war er Leiter der Schutzpolizeidirektion in Tuttlingen
KONSTANZ (pz) - Der Leiter der Tuttlinger Schutzpolizeidirektion, Gerd Stiefel, ist von Polizeipräsident Gerold Sigg in den Ruhestand verabschiedet worden. Nach 42 Dienstjahren gehe ein „wissensdurstiger Vollblut-Kriminalist“, heißt es in der Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Konstanz.
Sigg würdigte in seiner Ansprache die langjährige Dienstzeit von Stiefel und skizzierte seinen vielfältigen Werdegang. Nach dem Abitur und der Ausbildung bei der Bereitschaftspolizei in Biberach wurde er Polizeiwachtmeister in Bad Cannstatt. 1984 folgte das Studium an der Hochschule für Polizei. Er wechselte dann für mehrere Jahre zum Landeskriminalamt nach Stuttgart, wo er seine Ausbildung zum Programmierer für die polizeiliche Ermittlungsarbeit einsetzte.
Nach dem Aufstieg in den Höheren Polizeivollzugsdienst im Jahr 1995 war Stiefel zunächst Referent im Innenministerium und übernahm ein Jahr später die Leitung der Inspektion Ermittlungen bei der Polizeidirektion Waiblingen. Bereits 1998 wurde ihm die Leitung und damit verbunden die Reorganisation der Kriminalpolizei Konstanz übertragen. In seine Amtszeit bis 2010 fällt die Einführung neuer familienfreundlicher Arbeitszeitmodelle, der Aufbau verschiedener erfolgreicher Präventionsprogramme und die Einrichtung eines kindgerechten Vernehmungszimmers.
Bis 2013 war er Leiter der damaligen Polizeidirektion Sigmaringen. Danach wurde er „oberster“Schutzpolizist im Polizeipräsidium Konstanz. Bis zum Dezember 2019 war ihm die Funktion des Leiters der Direktion Polizeireviere im Polizeipräsidium Konstanz übertragen worden, die er nahtlos im Januar 2020 am neuen Standort in Tuttlingen für das neu strukturierte Polizeipräsidium als verantwortlicher Leiter der Schutzpolizeidirektion weiterführte.
Stiefel schloss ein Studium der Sozialwissenschaften, Geschichte und Rechtswissenschaften an der Fernuniversität Hagen als Magister Artium (MA) ab. Er schrieb die Romane „Stiefels Stein“und „Via Bologna - Ein Toter in Hohenzollern“.
Polizeipräsident Sigg dankte für seine hervorragende und engagierte polizeiliche Arbeit. Er übergab die von Ministerpräsident Winfried Kretschmann unterzeichnete Urkunde zur Versetzung in den Ruhestand und wünschte ihm für den neuen Lebensabschnitt alles Gute.