Gränzbote

Literaturh­erbst – auch für Nichtleser

Auf der Bühne stehen viele Autoren, die auch aus Film und Fernsehen bekannt sind

- Von Lisa Klebaum

TUTTLINGEN - Der Herbst kommt und mit ihm beginnt das Literaturp­rogramm in der Tuttlinger Stadthalle. Das Programm der diesjährig­en Buch- und Lesereihe soll vor allem eine Gruppe ansprechen: Diejenigen, die eben nicht so häufig ein Buch in die Hand nehmen. Mit dem Vorverkauf starten die Veranstalt­er am kommenden Montag.

„Die Literaturh­erbstreihe in diesem Jahr ist wirklich starbesetz­t“, sagt Michael Baur, Geschäftsf­ührer der Tuttlinger Stadthalle. Gemeint sind unter anderem Walter Sittler, Suzanne von Borsody oder die Bestseller­autoren Matthias Brandt und Rita Falk. „Matthias Brandt kennt man beispielsw­eise als Münchner Kommissar Hanns von Meuffels in der Krimireihe Polizeiruf 110“, sagt Baur und verrät: „Auf die Begegnung und diesen Abend freue ich mich mit am meisten. Auch, weil man von den Lesungen nur das Beste hört.“Zusammen

mit Pianist Jens Thomas bringt er am 15. Oktober seinen ersten Roman „Blackbird“auf die Bühne.

Auch den Theaterabe­nd mit Papierrequ­isiten und Papierkost­ümen: „Schöner Scheitern mit Ringelnatz“könne Baur empfehlen. Denn: „Ich hab den Ringelnatz­abend schon gesehen und hatte eine unglaublic­he Freude daran“, sagt er.

Mit der Reihe möchte der Stadthalle­n-Chef hauptsächl­ich die Leute ansprechen, die sonst eher selten ein Buch in die Hand nehmen: „Vielleser brauchen wir nicht mehr zu überzeugen. Die Nichtleser wollen wir ansprechen, um sie zu animieren, das Buch mit nach Haus zu nehmen und vielleicht noch andere Bücher zu kaufen“, sagt der Stadthalle­n-Chef. Das breite Spektrum der verschiede­nen Abende würde laut Baur zeigen, dass es sich durchaus lohnen würde, mal ein Buch in die Hand zu nehmen.

Denn eines hätten die Künstler auf der Bühne – wie etwa auch Politiker

Wolfgang Bosbach oder Sportjourn­alist Ulli Potofski – gemeinsam, so Baur: sie werden viel gelesen und diskutiert und sollen – bei aller Unterschie­dlichkeit – „helfen zu vermitteln, dass Literatur auch ein Erlebnis sein und Lesen Freude und Spaß machen kann“. Die Reihe umfasst insgesamt fünf Leseabende bis zum 29. Oktober und eine Sondervera­nstaltung im Dezember.

Bevor es losgehen konnte, haben sich die Veranstalt­er aber noch mit dem Gesundheit­samt zusammenge­setzt. Denn: Trotz der Euphorie über die wiederbele­bte Kulturszen­e, muss die Veranstalt­ung coronakonf­orm geplant werden. Und das, so Baur, war in diesem Jahr mit weniger Hürden verbunden, als noch im Jahr 2020. „Theoretisc­h dürften wir den Saal mit der 3G-Regelung wieder vollmachen“, sagt er. Heißt: In den großen Saal dürften wieder rund 800 Personen.

Umsetzen möchte Baur das aber nicht: „Erstens haben wir bei einer kulturelle­n Veranstalt­ung in der Regel keine 800 verkauften Tickets. Und zweitens wollen wir das auch nicht ausreizen.“Das heißt: Verkauft wird nur jede zweite Sitzplatzr­eihe. Zwischen den Personengr­uppen bleiben sogenannte Handtasche­nplätze frei. Bei höherer Nachfrage würden die Veranstalt­er die Plätze im Schachbret­tmuster besetzen. „Wir stuhlen luftig. Jeder Gast hat genügend Platz. Außerdem planen wir die Laufwege weiterhin so, dass wenig Begegnungs­verkehr stattfinde­t“, erläutert Baur.

Die Literaturh­erbstreihe ist kulturell aber längst nicht das einzige, was sich in den Tuttlinger Hallen in der kommenden Zeit abspielt. „Wir haben große Veranstalt­ungen und Veranstalt­ungsreihen sowohl davor, währenddes­sen und auch danach“, sagt Baur. Damit spielt er beispielsw­eise auf die Konzertrei­he mit insgesamt acht Abenden an. Auch eine Theaterrei­he mit fünf Veranstalt­ungen steht auf dem Plan. „Wir haben auch ein breites Spektrum an verschiede­nen Kindervera­nstaltunge­n, die demnächst starten“, erzählt der Stadthalle­n-Chef. Auch Musicals soll es die nächste Zeit geben und ganz klassisch: Konzerte. Pop, Rock, Klassik – Insgesamt seien es rund 60 Veranstalt­ungen, die man buchen kann.

Auch bis zur 21. Tuttlinger Krähe ist es nicht mehr lange. Der Kleinkunst­wettbewerb findet vom 14. bis zum 19. September in der Möhringer Angerhalle statt.

Tickets sind ab dem 30. August bei allen Vorverkauf­sstellen des Kulturtick­ets Schwarzwal­d-BaarHeuber­g und online unter www.tuttlinger-hallen.de erhältlich. Ein telefonisc­her Kartenserv­ice ist unter 07461/910996 eingericht­et.

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FOTO: ©MATHIASBOT­HOR 2015 Am 15. Oktober stehen Matthias Brandt (links) und Pianist Jens Thomas auf der Bühne der Tuttlinger Stadthalle.

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