Gränzbote

Keine Angst vor den 100-Tore-Bayern

Freiburg unterstrei­cht im Topspiel seine Qualitäten – Münchner gewinnen Dank „Maschine“

- Von Patrick Strasser

MÜNCHEN - Es war der 3. Januar dieses Jahres, als der FC Bayern München nach einem 0:2-Rückstand zur Pause den FSV Mainz noch mit 5:2 überrollte. Gegen die fehlenden Abwehrkräf­te setzte ausgerechn­et Joshua Kimmich ein Zeichen und erzielte mit dem 1:2-Anschlusst­reffer das erste Tor der Münchner im Jahr 2021. Es folgte ein Treffer von Leroy Sané und – natürlich – ein Doppelpack von Robert Lewandowsk­i. Womit bereits im ersten von bis dato 32 Bundesliga­partien des Kalenderja­hres der Trend für die restlichen Monate festgelegt wurde: eine überragend­e Offensive, aus der Torjäger Lewandowsk­i noch herausragt, und eine wacklige Defensive. Beim 2:1 gegen den SC Freiburg erzielte der Mittelstür­mer sein 37. Bundesliga­Tor in 2021, schraubte die Mannschaft­sbilanz damit auf 100 Treffer. Damit hat man – wieder einmal – einen neuen Vereinsrek­ord aufgestell­t.

Eine lockere Angelegenh­eit war der 2:1-Erfolg gegen die bärenstark­en Freiburger ganz und gar nicht. Der Dauer-Meister musste sich gehörig strecken und am Ende bei Torhüter Manuel Neuer bedanken, dass man die drei Punkte behalten konnte. Entspreche­nd erleichter­t und gelöst zeigte sich Trainer Julian Nagelsmann nach dem spielerisc­hen wie taktischen Kraftakt in einem „tollen und emotionale­n Bundesliga­spiel gegen eine Freiburger Mannschaft, die uns viel abverlangt hat“und betonte, „sehr froh“zu sein „über einen wichtigen Sieg gegen einen direkten Konkurrent­en“(siehe Kasten; d. Red).

Bayerns goldener Herbstsams­tag wurde am Abend rund als RB Leipzig Borussia Dortmund mit 2:1 bezwang, so wuchs der Vorsprung der Münchner auf Schwarz-Gelb auf vier Zähler an. Doch weder die Sachsen, von Bayern im September mit 1:4 im eigenen Stadion überfahren, noch der BVB (zu Hause setzte es Mitte August eine 1:3-Pleite im Supercup) konnten die Nagelsmann-Truppe fordern. Dies misslang den beiden zu Bayerns Hauptherau­sforderern auserkoren­en Teams, gelang dafür jedoch sogar zweimal der Wundertüte­n-Elf von Borussia Mönchengla­dbach

(mit dem 1:1 im Saisoneröf­fnungsspie­l und dem furiosen 5:0 im DFB-Pokal). Und dem SC Freiburg. Der zehnte Meistertit­el hintereina­nder dürfte nur von der Spannung leben, an welchem Spieltag die Bayern im Frühjahr über die Ziellinie gehen.

Anderersei­ts machten die mutigen und nimmermüde­n Freiburger dem Rest der Bundesliga Hoffnung: Die scheinbare Übermacht Bayern ist doch verwundbar. Wenn man sich nicht vor Anpfiff ergibt oder nach einem 0:2-Rückstand dem Schicksal fügt. „Ich hätte schon mal sehen wollen, wenn wir das Tor ein paar Minuten früher gemacht hätten“, sagte Trainer Christian Streich. Und nicht erst in der Nachspielz­eit durch Janik Haberer (90.+3). Danach wurde es hektisch, Bayern hatte plötzlich viel zu verlieren. Sie brachten es über die Zeit, gerade so. Vor allem wegen Kapitän Neuer. „Er ist wie eine Maschine. Wenn er keine Fehler machen darf, macht er keine Fehler. Das ist einfach Weltklasse“, schwärmte Leon Goretzka. Er stellte klar: „Wir sind dafür da, diese Spiele zu gewinnen. Das haben wir gemacht.“

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FOTO: FRANK HOERMANN/IMAGO IMAGES Auch Dank Torhüter Manuel Neuer (Mi.) setzte es die erste Saisonnied­erlage für den SC Freiburg.

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