Nmecha lässt Augsburg leiden
Neu-Nationalspieler schießt Schwaben tiefer in die Krise
WOLFSBURG (SID/dpa) - Lukas Nmechas Interview-Marathon wollte kein Ende nehmen. Und so erzählte der U21-Europameister wieder und wieder von seinen drei Siegen und drei Toren binnen einer Woche und von seiner Vorfreude auf ein greifbar nahes „Debüt dahoam“bei Hansi Flick in der deutsche A-Nationalmannschaft. „Und ich muss dafür nicht einmal reisen, nur einfach am Montag ins Hotel gehen“, sagte der Torjäger fast ungläubig, nachdem er seine Nominierung durch den neuen Bundestrainer beim 1:0 (1:0)-Sieg des VfL Wolfsburg gegen den FC Augsburg eindrucksvoll bestätigt hatte. Mit einem sehenswerten wie technisch anspruchsvollen Kopfballtor in der 14. Minute.
Es wäre eine Überraschung, wenn der 22-Jährige am Donnerstag (20.45 Uhr/RTL) in der WM-Qualifikation gegen Liechtenstein in Wolfsburg ohne Einsatzminuten bleiben sollte. Denn unter dem neuen Trainer Florian Kohfeldt ist Nmecha erst so richtig aufgeblüht. „Man kann sagen, es war die schönste Woche meines Fußballerlebens“, verkündete der eher schüchtern wirkende Stürmer.
Von derartigen Glücksgefühlen ist Markus Weinzierl aktuell weit entfernt. Der Trainer des FC Augsburg musste mal wieder über ein dauerhaftes Ärgernis bei seiner Mannschaft lamentieren: Beim 0:1 spielte der FCA einmal mehr in dieser Saison erst dann Bundesliga-Fußball, als er nach der Pause erfolglos dem Rückstand nachlief. Und das nervt den Trainer mächtig: „Diese Anfangsphasen sind zu passiv. Das ist Respekt vorm Gegner, vor allem auswärts“, sagte Weinzierl. Mit nur neun Punkten gehen die Schwaben auf Platz 16 in die Länderspielpause – und danach kommen die Bayern in die Augsburger Arena. „Wir brauchen immer einen Nackenschlag, um dann Vollgas zu geben. Aber wir brauchen von Anfang an diesen Spirit und diese Energie auf dem Platz. Diese Art müssen wir definitiv schleunigst abstellen“, ermahnte Weinzierl – zum wiederholten Male.