Donaubrücke ist wieder frei
Nach 20 Monaten Sperrung kann der Verkehr nun wieder fließen
GEISINGEN - Die „Haupteingangstüre“von Geisingen, die Donaubrücke und die Kreisstraße K 5942 sind wieder offen. Am Freitag wurde die neue Donaubrücke für den Verkehr freigegeben.
Erst am Donnerstag wurden noch letzte Arbeiten auf der Brücke und der Straße einschließlich der Einfädelungsspur auf die B 31 in Richtung Donaueschingen ausgeführt. Damit endet eine 20-monatige Sperrung der Zufahrt. Umleitungen waren an der Tagesordnung, der örtliche Verkehr wurde von Gutmadingen nach Geisingen und umgekehrt über den Feldweg oberhalb der Stadtmühle geführt, von und nach Kirchen-Hausen über den unteren Riedweg.
Nicht nur die Autofahrer hatten Einschränkungen und Umleitungen hinzunehmen, der Busverkehr hatte sogar seit drei Jahren geänderte Fahrzeiten. Denn im Dezember 2018 wurde die Brücke tonnagenbeschränkt. Demzufolge waren die Linienbusse zu schwer und mussten über das Gewerbegebiet Danuvia 81 fahren, was dazu führte, dass die innerstädtische Route nicht mehr bedient wurde. Aus sechs Haltestellen wurde nur noch eine.
Im März 2019 erwiesen sich die weitergehenden Untersuchungen an der Statik als gravierend, was zur sofortigen Sperrung der Brücke und damit der Straße führte. Dann wurde geplant und untersucht, lohnt sich eine Sanierung oder macht ein kompletter Neubau mehr Sinn. Die Einwohner sahen ein, dass es auch aus Kostengründen Sinn macht, die alte Brücke abzubrechen und an der gleichen Stelle eine neue zu bauen. Um an Zuschüsse zu gelangen, braucht man eine Planung und Verhandlungen, zumal es ein neues Förderprogramm gab, nach dem auch der Abbruch einer Brücke bezuschusst wird.
Das Regierungspräsidium und das Ministerium sahen die Notwendigkeit einer schnellen Lösung.
Landrat Stefan Bär ging auf die reibungslose Zusammenarbeit aller ein, und dankte dem Regierungspräsidium, vertreten durch Regierungsvizepräsident Klemens Ficht, für die unbürokratische und schnelle Unterstützung. Auch dem Landtagsabgeordneten Guido Wolf für seine Unterstützung, da das Projekt noch in das Zuschussprogramm aufgenommen werden konnte, obwohl die Frist abgelaufen war.
Im Mai 2020 wurde mit dem Abbruch begonnen, im September war Spatenstich. Auch finanziell wurde das Projekt günstiger als ursprünglich geplant. Zu Beginn der Maßnahme ging man von 5,1 Millionen Euro aus, die Schätzung aktuell liegt bei 3,9 Millionen. Davon erhält der Kreis Zuschüsse in Höhe von 2,19 Millionen Euro, sodass die Kreiskasse noch mit 1,72 Millionen Euro belastet wird.
Bürgermeister Martin Numberger
freute sich im Namen der Geisinger Bevölkerung, dass der Hauptzugang zu Geisingen wieder geöffnet ist. Scherzhaft rechnete er vor, wie viel Umweltschutz im Gegensatz zu den zweieinhalb Jahren Sperrung und Umleitung nun erreicht wird.
Die kirchliche Weihe nahm Pfarrer Adolf Buhl vor, die Gebete verlas er zusammen mit Lilia Groß und Wolfgang Blanz von der evangelischen Kirchengemeinde. Aufgrund der Corona-Situation gab es keine weiteren Reden der anwesenden Abgeordneten Maria-Lena Weiß (MdB, CDU) sowie den Landtagsabgeordneten Guido Wolf (CDU), Niko Reith (FDP) und Rüdiger Klos (AfD). Das alles, so versprachen Landrat Stefan Bär und Bürgermeister Martin Numberger, soll im nächsten Jahr mit einem Brückenfest für alle nachgeholt werden.