Gränzbote

CDU und Grüne spüren Rückenwind

Nach der Landtagswa­hl in Schleswig-Holstein hofft die SPD auf die Trendwende in Nordrhein-Westfalen

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BERLIN (AFP) - Der Wahlausgan­g in Schleswig-Holstein wird von den Parteien unterschie­dlich bewertet. Während die siegreiche CDU und die ebenfalls erfolgreic­hen Grünen auf Rückenwind für die Landtagswa­hl in Nordrhein-Westfalen am kommenden Sonntag hoffen, verweist die SPD auf die unterschie­dliche Situation in beiden Ländern.

CDU-Chef Friedrich Merz sprach von einem „überragend­en Erfolg“. Nun gelte: „Nach der Wahl ist vor der Wahl“– das Ergebnis in SchleswigH­olstein gebe „Rückenwind“für Nordrhein-Westfalen, sagte Merz. „Die Volksparte­i CDU ist voll da“, sieht sich auch NRW-Ministerpr­äsident Hendrik Wüst durch den Wahlausgan­g vom Sonntag gestärkt.

„Wir haben das historisch beste Ergebnis in diesem Land geholt“, betonte Grünen-Chefin Ricarda Lang. Dies gebe den Grünen „Rückenwind für die Wahl in Nordrhein-Westfalen“. Dort gebe es nach fünf Jahren Schwarz-Gelb eine „starke Wechselsti­mmung“, zeigte sich Lang optimistis­ch. „Es gibt zwei Wahlgewinn­er“Daniel Günther und die Grünen, sagte auch Schleswig-Holsteins Grünen-Spitzenkan­didatin Monika Heinold. Die Grünen seien bislang „der Motor“der Regierungs­koalition in Schleswig-Holstein gewesen, hob sie hervor. Führende SPD-Politiker betonten eine besondere landespoli­tische Konstellat­ion in Schleswig-Holstein. Es habe dort mit dem CDU-Politiker Daniel Günther einen sehr starken Ministerpr­äsidenten gegeben, sagte Parteichef Lars Klingbeil. In Nordrhein-Westfalen habe dagegen Amtsinhabe­r Wüst „keinerlei Amtsbonus“, SPD-Spitzenkan­didat Thomas Kutschaty verfüge hingegen über einen „direkten Draht“zu Bundeskanz­ler Olaf Scholz, sagte Klingbeil.

Die AfD, die den Wiedereinz­ug in den schleswig-holsteinis­chen Landtag verpasst hat, sagte die von der Parteiführ­ung geplante Pressekonf­erenz in Berlin ab. Begründet wurde dies mit Terminprob­lemen. Als „stolzen Tag für den deutschen Parlamenta­rismus“hat die Präsidenti­n der Israelitis­chen Kultusgeme­inde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, das Wahlergebn­is in Schleswig-Holstein bewertet. „Das Wahlergebn­is macht sehr deutlich: Pöbeleien, Tabubrüche und Hass gegen Minderheit­en führen antidemokr­atische Kräfte im demokratis­chen Prozess nicht unbegrenzt weit.“

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FOTO: DPA Hendrik Wüst (CDU) tritt in NordrheinW­estfalen zur Wahl an.

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