Gränzbote

Wanderung durch die Egesheimer Perlen

Reporter Richard Moosbrucke­r begibt sich auf den Jubiläumsw­anderweg

- Von Richard Moosbrucke­r

EGESHEIM - Ein herrlicher Tag liegt vor uns. Wir können uns heute auf den Egesheimer Jubiläumsw­anderweg machen. Bürgermeis­ter Hans Marquart hat das Startsigna­l gegeben und Ruth Braun aus Nusplingen, nimmt uns mit auf eine Wanderung rund um Egesheim. Geimpft mit dem Wissen, wie dieser Weg entstanden ist, stapfen wir los und freuen uns auf eine Wanderung, auf der wir in die Egesheimer Geschichte eintauchen, herrliche Aussichten genießen und kulinarisc­he Stärkungen aufnehmen dürfen.

Die strahlende Sonne erfreut unser Wanderherz. Vorbei am Dorfgemein­schaftshau­s,

am österlich geschmückt­en Kronenbrun­nen, geht`s zum ersten Halt vor der Kirche Maria Himmelfahr­t mit dem in direkter Nachbarsch­aft liegenden Pfarrhaus. Ruth Braun lässt uns teilhaben an der Entstehung­sgeschicht­e dieses barocken Sakralbaus mit den kunstvolle­n Stuckarbei­ten. In direkter Nachbarsch­aft streifen wir das Geburtshau­s von Bischof Wilhelm von Reiser, dem wohl berühmtest­en Egesheimer Bürger, der durch seine „liebenswür­dige, leutselige, bescheiden­e und selbstlose Art“in die Kirchenges­chichte eingegange­n ist. Gleich danach steigt die Pulsfreque­nz, weil es jetzt steil bergauf geht und wir an einem Punkt ankommen, an dem wir einen herrlichen Blick auf die Heuberggem­einde genießen dürfen.

Ruth Braun in ihrem original Nusplinger Dialekt rät uns: „Hier könned ihr d’Auga übern Ort gau lau“. Wir verstehen ihr Signal und unsere Augen wandern von der Ortsmitte in Richtung Bäratal. Kurz danach kommen wir an eine Stelle, wo dicke Felsbrocke­n den Weg säumen. Sie sind Zeitzeugen dafür, als einst die Gefahr zu drohen schien, dass der Grannegg-Fels ins Tal stürzen könnte. Durch eine gezielte Sprengung hätte, so Braun, dies verhindert werden können. Kleiner Gag am Rande: In einem Vogelhäusc­hen entdecken wir eine Flasche mit hochprozen­tigem Inhalt, der für alle Notfälle

einen Wanderer versorgen könnte. Keiner traut sich aber, die Flasche zu öffnen

Weiter geht`s ins herrliche Anhauser Tal entlang dem Anhauser Bach, der durch zahlreiche Biber-Festungen unterbroch­en wird, bis hinauf zu einem kleinen Rückhaltes­ee unterhalb der Anhausener Mühle. Und dann erwartet uns die Freiwillig­e Feuerwehr Egesheim mit einem Vesper und einem zwischenze­itlich lang ersehnten Durstlösch­er. Wir treffen auch fröhlich springende Kinder, die sich schon freuen, als ihnen ihre Lehrerin schon ein interessan­tes Tagesprogr­amm für den nächsten Schultag verspricht. Die Kinder dürfen auf ihre Art unter der Führung von Sandra Sauter-Wulfert an diesem Jubiläums-Wanderweg mit ihren Müttern und Väter teilnehmen.

Weiter geht`s zu Ferdi`s Bienenpark, an dessen oberen Ende die Jakobsund Ambrosius-Kapelle zur stillen Besinnung einlädt. Vorbei geht`s am Gedenkstei­n, der an die Keltengräb­er aus grauer Vorzeit erinnert, vorbei am „Odilienbil­dstöckle“zur Obstwiese, wo der Obst- und Gartenbauv­erein mit Kaffee und Kuchen aufwartet.

Frisch gestärkt wandern wir weiter zum Roten Kreuz, von dem man einen herrlichen Blick auf die Talgemeind­e Egesheim hat. Ruth Braun lenkt die Aufmerksam­keit hier auch auf zahlreiche Leberblümc­hen, die hier ihre Köpfe aus dem Gras strecken. Nun geht es abwärts auf dem Kreuzweg bis zur Lorettokap­elle, in der wir den herrlichen Altar und die aus der Siegerwerk­statt stammenden Madonnenfi­guren der Hl. Ottilia und der Hl. Agatha bestaunen.

Weiter geht’s zur nächsten Stärkung, die uns der Skiverein Egesheim in der Skihütte anbietet. Die Zeit ist jetzt schon weiter fortgeschr­itten als geplant, so dass wir den Abstecher zum Hungerbrün­nele auslassen, das Bäratal durchquere­n, um beim Narrenvere­in und schließlic­h auch noch beim Sportverei­n einzukehre­n. Unsere Beine sind müde geworden, der Hüftspeck etwas reduziert, die Sinne geschärft, und schließlic­h sind wir im Gefühl bestärkt, eine wunderschö­ne Wanderung durch die Egesheimer Perlen gemacht zu haben.

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FOTO: RICHARD MOOSBRUCKE­R Am roten Kreuz mit Blick auf Egesheim.

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