Telekom-Mitarbeiter streiken in Rottweil
Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ruft die Telekom-Beschäftigten am 10. Mai zum Streik auf
KREIS TUTTLINGEN (maj) - Die Person, die Sie angerufen haben, ist zeitweise nicht erreichbar: Diese Antwort könnten Kunden der Deutschen Telekom am Dienstag, 10. Mai, in der Region mehrfach zu hören bekommen. Der Grund: Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ruft die Telekom-Beschäftigten zum Streik auf. Betroffen sind unter anderem die Standorte in Rottweil und Donaueschingen.
Wie Verdi in einer Pressemitteilung erklärt, wird der Streik für die Kunden spürbar sein. Man müsse mit „Terminausfällen beim Service und langen Wartezeiten in der Hotline sowie längeren Zeiten bei der Entstörung rechnen“. Rund 1000 Beschäftigte des TelekommunikationsUnternehmens sollen in ganz BadenWürttemberg die Arbeit niederlegen, hofft die Gewerkschaft.
„Mit dem Warnstreik wollen wir morgen ein direktes und spürbares Signal direkt an den Verhandlungstisch
senden: Wir erwarten ein Angebot, das die Gewinne des Konzerns und die steigenden Lebenshaltungskosten für die Beschäftigten widerspiegelt“, sagt Christian Filusch, Landesarbeitskampfleiter bei Verdi.
In der laufenden Tarifrunde fordert die Gewerkschaft eine tabellenwirksame Entgelterhöhung und Erhöhung der individuellen Entgelte um sechs Prozent, zudem eine Komponente zur Steigerung der Einkommensgerechtigkeit, bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten. Zudem sollen die Vergütungen für Auszubildende und für Studierende in dualen Studiengängen überproportional um 80 Euro pro Monat steigen. Die Tarifverhandlungen für die bundesweit rund 55000 Tarifbeschäftigten, Auszubildenden und dual Studierenden werden am 10./11. Mai 2022 fortgesetzt. In Baden-Württemberg arbeiten bei der Telekom etwa 6000 Beschäftigte.