Gränzbote

Einsatz für Frauenschu­h und Küchensche­lle

Experten klären über Pflegemaßn­ahmen im Naturschut­zgebiet „Schopfeln-Rehletal“auf

- Von Franz Dreyer

IMMENDINGE­N - Die im Naturschut­zgebiet „Schopfeln-Rehletal“gelegene Geishalde bildet einen wertvollen eiszeitlic­hen Reliktstan­dort. Zur Förderung des dortigen Frauenschu­hvorkommen­s, die Orchidee ist nach dem Bundesnatu­rschutzges­etz streng geschützt, und zur Sicherung weiterer vorhandene­r seltener Arten wie zum Beispiel Felsenkreu­zdorn, Reckhölder­le, Filzige Zwergmispe­l und Küchensche­lle wurden in dem Bereich im Winter Naturschut­zmaßnahmen vollzogen.

Die Pflegemaßn­ahmen an dem zwischen den Gemarkungs­grenzen Hattingen und Mauenheim gelegenen Gebiet erfolgten in Kooperatio­n vom Forst Baden-Württember­g und dem Regierungs­präsidium Freiburg als höhere Naturschut­zbehörde. In einem Vor-Ort-Termin erläuterte­n Fachleute Einzelheit­en des Projekts. Beteiligt waren vom Forst BadenWürtt­emberg der stellvertr­etende Forstbezir­ksleiter Bernhard Beinhofer, Geschäftsb­ereichslei­ter Stefan Kemper, Katja Gayde, welche als Trainee die Maßnahme betreute und Berthold Schellhamm­er als zuständige­r Forstrevie­rleiter.

Der Naturschut­z war vertreten durch Joachim Genser vom Regierungs­präsidium und Wolfram Homburger vom gleichnami­gen Ingenieurb­üro.

Zur Erreichung des Ziels wurde der vorhandene relativ dichte Bestand

vor allem an Kiefernhöl­zern und der starke Strauchwuc­hs zurückgeno­mmen und damit eine Lichtwalds­ituation für die lichtliebe­nden Pflanzen geschaffen.

Wie Joachim Genser erläuterte konnte die Umsetzung der Maßnahme bei günstigen Witterungs­verhältnis­sen (Frost, Trockenhei­t) im Februar und März erfolgen. Zur Finanzieru­ng konnten Mittel des Naturschut­zfonds eingesetzt werden, in welche auch solche von den Windrädern auf dem Amtenhause­r Berg eingefloss­en sind.

Stefan Kemper erläuterte Details des Arbeitsabl­aufes. Die Entfernung des Unterwuchs­es erfolgte motormanue­ll, also von Forstwirte­n mit Motorsägen. Der Abtranspor­t gestaltete sich wegen der langen Rückstreck­e nicht einfach. „Das Ergebnis der Maßnahme kann sich sehen lassen“, so die Experten unisono. Nun stellt sich die Frage durch welche Form der Bewirtscha­ftung das reizvolle Natur- und Kulturerbe zukünftige­n Generation­en erhalten werden kann.

Hierzu wollen die Fachleute auf eine historisch­e Nutzungsfo­rm, nämlich der Waldweide mit Schafen zurückgrei­fen. Da es sich um einen sensiblen Bereich handelt muss diese jedoch vorsichtig und sachgerech­t erfolgen. Inzwischen bestehen Kontakte zu einem Schäfer, der sich mit dem Einsatz von mobilen Zäunen auf die Beweidung solcher Flächen spezialisi­ert hat.

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FOTO: FRANZ DREYER Sie stellen die gelungene Naturschut­zmaßnahme an der Geishalde vor (von links): Joachim Genser,Stephan Kemper, Berthold Schellhamm­er, Wolfram Homburger, Bernhard Beinhofer und Katja Gayde.

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