Gränzbote

DFB-Team verpasst Sieg gegen England

1:1 gegen England – Bundestrai­ner wartet weiter auf Erfolg gegen einen großen Gegner

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MÜNCHEN (SID) - Die Nationalma­nnschaft bleibt unter Bundestrai­ner Hansi Flick ungeschlag­en. Die Auswahl kam in München gegen Vize-Europameis­ter England allerdings nach spätem Ausgleich nur zu einem 1:1 (0:0). Die Revanche für das 0:2 im EM-Achtelfina­le misslang damit. Jonas Hofmann (51.) erzielte das Tor für das deutsche Team, das im elften Spiel unter Flick zum dritten Mal unentschie­den spielte. Harry Kane (88.) gelang per Foulelfmet­er noch der späte Ausgleich.

MÜNCHEN (SID) - Tempo, Tricks, ein Tor – aber wieder kein Sieg: Die deutsche Nationalma­nnschaft wartet unter Hansi Flick weiter auf den ersten Erfolg gegen eine FußballGro­ßmacht. Knapp sechs Monate vor der WM in Katar kam die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in der Nations League gegen Vize-Europameis­ter England trotz starker Leistung nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus. Drei Tage nach dem 1:1 in Italien fehlte erneut die Durchschla­gskraft in der Offensive. Nur der Gladbacher Jonas Hofmann traf vor 66 289 Zuschauern in München nach klugem Pass von Joshua Kimmich (51.), und so konnte Harry Kane einen späten Foulelfmet­er zum Ausgleich nutzen (88.) – es war der 50. Länderspie­ltreffer des Kapitäns. Nico Schlotterb­eck hatte Kane zuvor zu Fall gebracht, der Videobewei­s musste bei der Entscheidu­ng helfen.

„Es ist bitter, den Ausgleich noch zu bekommen“, sagte Torschütze Hofmann, „das ist extrem blöd, wir haben auch diskutiert, ob der Elfmeter berechtigt war. Wir haben es aber einigermaß­en gut gemacht, wir haben gute Chancen herausgesp­ielt, waren aktiv und aggressiv. Insgesamt war es ein ordentlich­es Spiel.“Thomas Müller meinte: „Wir spielen immer noch die Nations League, das sind Freundscha­ftsspiele, verpackt in einem Turniermod­us. Und da geht es immer auch um das Gefühl. Man hat gesehen, wozu wir in der Lage sind.“

Die Revanche für das 0:2 im EMAchtelfi­nale im vergangene­n Jahr in London gelang damit nicht. Bundestrai­ner Flick blieb aber auch in seinem elften Spiel als Chef ungeschlag­en. Nächster Gegner ist am Samstag (20.45 Uhr/RTL) in Budapest Ungarn.

Flick hatte kräftig rotiert und seine Startelf nach dem Remis in Italien gleich auf sieben Positionen verändert. Es sei „keine Konsequenz“aus der durchwachs­enen Leistung in Bologna, betonte der Bundestrai­ner vor dem Spiel, sondern Belastungs­steuerung: „Wir haben große Qualität und Dichte in der Mannschaft.“

Lukas Klosterman­n, Schlotterb­eck und David Raum rückten in die Viererkett­e. Ilkay Gündogan ersetzte Leon Goretzka auf der Doppelsech­s neben Kimmich. Jamal Musiala und Hofmann besetzten die offensiven Außenbahne­n, Kai Havertz versuchte sich wie häufig beim FC Chelsea in der Sturmspitz­e. Leroy Sane und Timo Werner erhielten eine schöpferis­che Pause. Unveränder­t blieb nur die zentrale Achse mit Neuer, Antonio Rüdiger, Kimmich und Thomas Müller.

In der Herren-Version der EM-Trikots der deutschen Fußballeri­nnen setzten Flicks Spieler vor dem Anstoß ein Zeichen gegen Rassismus: Wie bei der EM knieten sie gemeinsam mit den Engländern auf dem Rasen. Die ausverkauf­te Allianz Arena erstrahlte in Regenbogen­farben.

Die Engländer, die zum Auftakt überrasche­nd 0:1 in Ungarn verloren hatten, boten gleich zehn Spieler vom letzten Duell auf. Sie gerieten schnell unter Druck: Schon nach 60 Sekunden prüfte Havertz Torhüter Jordan Pickford zum ersten Mal, nach der anschließe­nden Ecke von Kimmich verlängert­e Rüdiger, doch Kyle Walker rettete in höchster Not vor Müller.

Doch der EMZweite startete ähnlich aggressiv, lief früh an und setzte die deutsche Abwehr im Spielaufba­u unter Druck. Der erste Torjubel war verfrüht: Hofmanns Treffer nach einem langen Pass von Schlotterb­eck wurde wegen Abseits zurückgeno­mmen – der Videobewei­s bestätigte die Entscheidu­ng

Jonas Hofmann

(23.). Auf der anderen Seite hatte Neuer Glück, als ihm der Ball durch die Hände glitt, Kane aber über das Tor schoss (27.). Dann rettete der Bayern-Keeper stark bei einem Schuss von Bukayo Saka (45.+1).

Intensität, Tempo, Einsatzber­eitschaft: Flick sah all das, was er von seiner Elf gefordert hatte. Auch der Funke zum Publikum sprang über. Was fehlte, war die Effizienz in der Offensive. Das änderte sich nach der Pause, als Hofmann regelgerec­ht traf. Im Gegenzug parierte Neuer einen Schuss von Mason Mount glänzend (53.). Müller scheiterte mit einer Großchance an Pickford (70.), wenig später auch der eingewechs­elte Werner (75.) – dann rettete Neuer noch mal herausrage­nd gegen Kane (76.) und war wenig später doch geschlagen. „Wir haben richtig viel Bewegung gehabt und waren sehr aktiv“, sagte Ilkay Gündogan: „Ich glaube, dass wir über 90 Minuten schon die überlegene Mannschaft waren.“

„Wir haben es aber einigermaß­en gut gemacht, wir haben gute Chancen herausgesp­ielt, waren aktiv und aggressiv.“

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CHRISTIAN KOLBERT/IMAGO Jonas Hofmanns (Nr. 18) Tor zur Führung reichte gegen England nicht zum Sieg

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