Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck präsentiert interaktive App
Innovatives Vermittlungsprojekt „Energieerlebnisreise“findet großen Anklang bei Politik, Schulen und Besuchern
NEUHAUSEN OB ECK (wr) - Was lässt sich aus dem Gestern für ein besseres Morgen lernen? Diese Frage bestimmte die Präsentation des neuen digitalen Energieerlebnisweges im Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck. Als erster Teil des innovativen und durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Vermittlungsprojekts „Energieerlebnisreise“stellte der Erste Landesbeamte des Landkreises Tuttlingen, Stefan Helbig, in Vertretung für Landrat Stefan Bär gemeinsam mit Museumsleiter Andreas Weiß und interessierten Gästen die interaktive Museums-App vor, die Wissen um Energiegewinnung in vergangenen Zeiten mit Erkenntnisgewinn für ein Handeln in der Zukunft verbindet – und zwar in Gestalt eines Spiels „zur Rettung der Welt“.
Verena Exner von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ließ sich anschließend per Videobotschaft aus
Osnabrück zuschalten, in dem sie sagt: „Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges und einer zunehmend wichtiger werdenden Versorgungssicherheit wird die schnelle Umsetzung der Energiewende immer zentraler.“Das jetzt mit der Umsetzung startende Bildungsvorhaben soll die komplexen Zusammenhänge vergangener und gegenwärtiger Energiegewinnung deutlich machen und erneuerbare Energien wie Sonne und Wind als Hoffnungsträger für eine klimaneutrale Zukunft vermitteln. Es überzeuge durch seinen starken interdisziplinären Ansatz. Zudem sollen digitale Vermittlungsformate wie Augmented und Virtual Reality innovativ und zielgruppengerecht verknüpft werden, so Exner. „Das Besondere ist der ganzheitliche Ansatz unter anderem durch die Kopplung mit dem Energie-Themenradweg Donaubergland und einem Kultur- und Freizeitführer.“
Sie hoffe auf neue Ideen und anknüpfende Vorhaben, um das Projekt in die Fläche zu tragen.
Prof. Alexander Siegmund griff in seinem anschließenden Expertenbeitrag das Potential des Projekts auf und hob die Bedeutung der App für Jugendliche hervor: „Das Ziel dieser innovativen App ist es, dass Schülerinnen und Schüler die Fähigkeit erhalten, durch die Vergangenheit die Gegenwart besser zu verstehen, um die Zukunft nachhaltig gestalten zu können.“
Martin Zimmermann ergänzte aus Sicht der imsimity GmbH in seinem Beitrag auch die beeindruckenden nachhaltigen Effekte für das eigene Team: „Neben der spannenden Herausforderung, historische Themen virtuell aufzubereiten und diese dadurch auch kennenzulernen und zu verstehen, ist bei dieser App der Blick in die Zukunft und die möglichen Auswirkungen
für unseren Planeten zum einen erschreckend, zum anderen aber auch motivierend. Wir lernen bei diesem Projekt gerade enorm von unseren Vorfahren und hoffen, dass wir auch Impulse für unsere Nachwelt hinterlassen können. Dieses Projekt ist für unser Team und für mich in der Zwischenzeit weit mehr als eine ‚Auftragsarbeit‘ – es ist unser Lieblingsprojekt."
Nach dem gemeinsamen Download der App sammelten die Gäste beim anschließenden Premierendurchgang an den ersten beiden Stationen am „Bärbele-Haus“aus Schömberg und der Köhlerei im Schwarzwaldbereich eifrig Punkte zur „Rettung der Welt“, beraten durch die fachlichen Paten dieser Stationen, Museumspädagogin Regina Wendling sowie Kulturwissenschaftler und stellvertretender Museumsleiter Christof Heppeler. Weiter werden im Freilichtmuseum sukzessiv die Stationen drei bis sechs des Energieerlebnisweges bis Frühjahr 2023 veröffentlicht und in das Spiel eingebaut. Der Kultur- und Freizeitführer des Kreisarchivs und Kulturamtes des Landkreises Tuttlingen und der Energieradweg der Donaubergland Marketing und Tourismus GmbH werden als Teil 2 und 3 der Energieerlebnisreise im Herbst 2022 bzw. im Frühjahr 2023 an den Start gehen.