Kein Bock am Ring?
Was gehört denn eigentlich wirklich zu einem Musikfestival im Jahr 2022? Nach zwei Jahren kulturloser und damit auch spaßbefreiter Zeit finden in diesem Jahr endlich wieder große Festivals statt.
Beim sagenumwobenen Rock (und andere Sachen) am Ring wollte ich herausfinden, was auf gar keinen Fall fehlen darf. Klar ist: Bands spielen schon eine Rolle. Doch neben den Liveauftritten großer Rockstars wie Airbourne, Billy Talent oder Scooter dürfen auch die eigentlichen Helden des Festivals nicht ungenannt bleiben: Die Zeltplatz-Tenöre, die aus den bis zum Maximum getrimmten Musikboxen Tag für Tag erschallen. Von morgens bis morgens erfreut und terrorisiert ihre Musik gleichermaßen die Herzen all jener, die es nicht besser verdient haben.
Klarer Gewinner in diesem Jahr und mit einem schier unfassbaren Comeback: Die Flippers mit ihrem Hit „Wir sagen danke schön“. Um an dieser Stelle nicht allzu sentimental zu werden, sofort zur nächsten Ingredienz für einen erfolgreichen Festivalbesuch: Dixiklos.
Abschließend noch zum Lieblingsthema der Deutschen: dem Wetter. Das war... gut. An vier von fünf Tagen schien die Sonne, nur an einem einzigen Tag verirrten sich vereinzelte Nieselschauer auf das Festivalgelände. Dabei war vom Veranstalter im Vorhinein doch mit aller vorausschauenden Vorsicht angekündigt worden, dass Unwetter – wie in jedem Jahr – zu befürchtet wären. Doch keine Spur davon. Kein Matsch, keine überfluteten Dixis, kein Konzertabbruch – ich finde: Das geht zu weit, das hat nichts mehr mit meinem Rock am Ring zu tun. (yre)