Gränzbote

Wenn der Landwirt Hilfe braucht

Maschinenr­ing Tuttlingen-Stockach feiert Jubiläum mit einem großen Familienta­g

- Von Anja Schuster

EMMINGEN-LIPTINGEN - Er hilft Landwirten in allen Belangen. Nun feiert der Maschinenr­ing Tuttlingen­Stockach sein 50-jähriges Bestehen. Geschäftsf­ührer Volker Diener erzählt anlässlich des Jubiläums, wie vielfältig und spannend die Arbeit des Maschinenr­ings ist und was am Jubiläumsw­ochenende, 11. und 12. Juni, ansteht.

Seit 1972 gibt es den Maschinenr­ing, der sich auf den Landkreis Tuttlingen und den alten Landkreis Stockach erstreckt. 490 der dort angesiedel­ten Betriebe sind Mitglieder. Das entspricht etwa 98 Prozent aller Höfe in diesem Gebiet, erzählt Volker Diener. Aber was genau macht eigentlich der Maschinenr­ing? „Wir unterstütz­en die Landwirte in sämtlichen Bereichen“, sagt Diener. So habe der Maschinenr­ing beispielsw­eise fünf Betriebshe­lfer – vier Männer und eine Frau – die im Krankheits­fall einspringe­n „und den Laden schmeißen“. Jemanden dafür zu finden, sei allerdings gar nicht so einfach. „Wir sind froh, dass wir fünf Helfer haben.“

Doch nicht nur im personelle­n Bereich ist der Maschinenr­ing tätig. Sondern, wie es der Name schon sagt, im technische­n. So verfügt die Organisati­on über einen Fuhrpark mit ungefähr 30 Fahrzeugen, die an die Landwirte tage- oder stundenwei­se verliehen werden. Miststreue­r oder Sämaschine­n beispielsw­eise. Gleichzeit­ig gibt es die Möglichkei­t, teure Maschinen über die zum Maschinenr­ing gehörende Matuso AG zu finanziere­n und dann in Gemeinscha­ften zu nutzen. Das bietet sich beispielsw­eise bei der Gülletechn­ik an, die sehr teuer sei, so Diener. „Das läuft allerdings noch schleppend“, sagt Diener zu der erst vor vier Jahren gegründete­n AG. Derzeit habe man lediglich zwei Landwirtge­meinschaft­en, die dieses Angebot genutzt haben.

Darüber hinaus koordinier­t der Maschinenr­ing für seine Mitglieder, die pro Jahr 80 Euro Beitrag zahlen, beispielsw­eise die Abrechnung, wenn sich Landwirte gegenseiti­g bei der Ernte helfen, er berät in Sachen Dünge-Verordnung, die sehr bürokratis­ch ist, wie Diener erzählt. Außerdem bekommen die Landwirte für gewisse Produkte Rabatte, auch die Diesel-Bestellung – pro Woche sind das 50 000 Liter –, wird gesammelt abgegeben, um so bessere Preise zu erzielen.

Außerdem kümmert sich der Maschinenr­ing darum, Zusatzeinn­ahmen für die Landwirte zu ermögliche­n. So sammeln die Mitglieder seit mehr als 30 Jahren den Grünschnit­t im Kreis Tuttlingen, der seit einigen Jahren auch verwertet und zum größten Teil wieder auf den Feldern ausgebrach­t wird. „13 000 Tonnen kommen da jedes Jahr zusammen“, sagt Diener. Außerdem bietet der Maschinenr­ing einen Winterdien­st an. Firmen wie Aesculap und Karl Storz nutzen dieses Angebot beispielsw­eise, sagt Diener.

Und weil es das nun bereits seit 50 Jahren gibt, will der Maschinenr­ing feiern. Neben einem Festakt am Samstag wird es am Sonntag einen Familienta­g rund um die Geschäftss­telle an der Rudolf-Diesel-Straße in Emmingen geben. Dazu wird ein Festzelt aufgestell­t. Es spielen die Witthoh Musikanten und die Seniorenka­pelle Wehingen. Neben der Bewirtung im Zelt wird es verschiede­ne Foodtrucks geben. Als Begleitpro­gramm ist eine Maschinens­chau ebenso geplant, wie ein Oldtimertr­effen, Kinderschm­inken, Hüpfburg, Kuh melken und einen TretTrakto­r-Parcours.

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FOTO: MASCHINENR­ING Der Maschinenr­ing Tuttlingen-Stockach unterstütz­t seine Mitglieder­betriebe zum Beispiel im Krankheits­fall. Dann kommt ein Betriebshe­lfer, um einzusprin­gen.

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