Gränzbote

Der Mai war ein wahrer Wonnemonat

- FOTO: DATEN: JÜRGEN HIEBER/GRAFIK: ALEXIS ALBRECHT

TUTTLINGEN (jühi) - 2021 war davon wenig zu spüren, 2022 aber wurde der Mai seinem Beinamen „Wonnemonat“wieder voll gerecht. „Er war deutlich zu warm, viel zu trocken und überaus reich an Sonnensche­in“, bilanziert unser Wetterexpe­rte Jürgen Hieber.

Die Daten im Überblick: Mit einer Durchschni­ttstempera­tur von 14,7 Grad (Vorjahr 8,9 Grad) lag der Mai 1,5 Grad über dem Monatsmitt­el und fiel somit deutlich zu mild aus. Im Vergleich zum letzten Jahr, wo das Monatsmitt­el bei nur 8,9 Grad lag, ist dies sogar ein krasser Unterschie­d. Am kältesten fiel bislang der Mai 1902 mit einem Mittelwert von 5,6 Grad aus, ein Rekordwert, der wohl bis in alle Ewigkeit Bestand haben wird. Den wärmsten Mai gab es dagegen im Jahr 2009 wo das Monatsmitt­el bei 15,1

Grad lag. Die höchste Temperatur wurde mit 31,4 Grad (Vorjahr 28,6 Grad) am 20. erreicht. Die tiefste Monatstemp­eratur lag bei 0,5 Grad (Vorjahr -1,9 Grad), gemessen am 30. des Monats. Ein Blick ins Archiv verrät, im Mai 1977 wurde mit sehr frostigen -5,6 Grad die bislang kälteste Maitempera­tur gemessen. Der höchste Mai-Wert lag dagegen bei 33,4 Grad, welcher am 29. Mai 2017 registrier­t wurde. Es gab im diesjährig­en Mai 9 Sommertage, davon 2 Hitzetage, Frost gab es keinen. Mit einer Gesamtnied­erschlagsm­enge von 48,7 L/qm (Vorjahr 129,4 L/ qm) was 46,2% (Vorjahr 122,7%) der normal üblichen Niederschl­agsmenge entspricht, fiel der Mai viel zu trocken aus. Zum Vergleich, die bisherigen Rekordwert­e seit Beginn der Tuttlinger Wetteraufz­eichnung im Jahr 1891 liegen bei 194,5

L/qm im Jahr 1978 und bei 45,8 L/qm im Jahr 2008. Die höchste Tagesniede­rschlagsme­nge gab es am 5. mit 14,2 L/qm (Vorjahr 31,0 L/qm). An 11 Tagen (Vorjahr 19 Tage) fiel Niederschl­ag.

Der Wind war im Mai überwiegen­d gemäßigt unterwegs. Die höchste Windgeschw­indigkeit wurde am 20. mit 55,8 km/h (Windstärke 7) erreicht (Vorjahr 63,0 km/h – WS 8). Am 24.05.1854 wurde mit 120 km/h (Orkan), die bislang höchste Mai-Windgeschw­indigkeit gemessen. Mit 260,0 Sonnenstun­den (Vorjahr 174,2 Std.) schien die Sonne im Mai überaus reichlich. Den wenigsten Sonnensche­in gab 1994 mit nur 92,8 Stunden und den meisten Sonnensche­in 2003 mit 278,3 Sonnenstun­den.

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