SpVgg Trossingen bejubelt Klassenverbleib
Fußball-Landesliga: Musikstädter retten sich mit 4:2 in Holzgerlingen – Mühlheim siegt spät gegen Rottenburg
TROSSINGEN/TUTTLINGEN/ MÜHLHEIM - Erlösender Jubel bei der SpVgg Trossingen: Am letzten Spieltag der Fußball-Landesliga haben sich die Musikstädter den Klassenverbleib gesichert. Durch das 4:2 in Holzgerlingen wurde der SuperGau für den Fußball-Kreis Tuttlingen vermieden. Der SC 04 Tuttlingen und der VfL Mühlheim standen bereits zuvor als Absteiger fest. SpVgg Holzgerlingen – SpVgg
Trossingen 2:4 (1:2). Begossen stand Andreas Probst auf dem Kunstrasen von Holzgerlingen und gab Auskunft zum Spiel. Dies hatte weder mit dem Wetter noch mit dem Ausgang von Spiel und Saison zu tun. Durch das 4:2 beim Schlusslicht sicherte sich Trossingen ein weiteres Jahr in der Landesliga. „Ich bin einfach nur froh. Die Mannschaft hat es sich verdient“, erklärt SpVgg-Trainer Probst, den es zur neuen Saison zum A-Ligisten SV Böttingen zieht.
Man habe die Nervösität seinem Team, das einen Sieg brauchte, angemerkt. „Es war hektisch“, erklärte Probst. Sein Team habe es verpasst, den Sack früher zuzumachen. „Wir hätten auch zehn Tore schießen können“, erklärt der SpVgg-Trainer. Zwar ging sein Team durch Thomas Merk (11.) in Führung, gab den Vorsprung kurz vor der Pause (41.) wieder aus der Hand , um mit dem Pausenpfiff durch Emanuel Alexi (45.) wieder vorzulegen. Gerettet, abgestiegen, gerettet. Ein Wellenbad der Gefühle.
Auch als Vladimir Biller (50.) und Merk (72.) den Vorsprung auf 4:1 in die Höhe schraubten, fühlten sich die Gäste noch nicht sicher. Das lag zum einen am Platz. Zum anderen an den Zuschauern. Auf dem kleinen Spielfeld sei der Ball praktisch bei jedem Angriff sofort im Strafraum gewesen. Nicht von ungefähr waren fünf von sechs Treffern Kopfballtore gewesen. Aufmerksamkeit bis zum Schluss zwingend nötig.
Zum anderen gab der Gastgeber die Spielstände von den anderen Plätzen fortwährend im Stadion bekannt. „Das fand ich nicht so gut“, meinte Probst, der nach dem 2:4 (79.) noch fünf Minuten Nachspielzeit überstehen musste. „Ich war kurz vorm Herzinfarkt“, bekannte er. Zumal Torhüter Marcel Bender mit einer Glanztat das 3:4 noch verhinderte.
Genauso reaktionsschnell war der Schlussmann dann auch nach dem Spielende. „Er hat einen Rieseneimer Wasser über mir ausgegossen“, sagte Probst, der sich in der Folge der obligatorischen Bierdusche noch entziehen konnte.
SpVgg Trossingen: Marcel Bender – Thomas Merk (85. Artur Anselm), Emanuel Alexi, Dimitri Stroh, Alexander Hermann, Alexander Sopelnik, Mark Stegmann, Valerij Bogdanov (80. Mohammed Eid), John Hankins, Anatol Walter (72. David Schock), Vladimir Biller (90. Richard Michael Engelhardt). - Tore: 0:1 Thomas Merk (17.), 1:1 Azim Karayel (41.),
1:2 Emanuel Alexi (45.), 1:3 Vladimir Biller (50.), 1:4 Thomas Merk (72.), 2:4 Luca Conforti (79.). - Schiedsrichter: Marius Maier (SRG Schorndorf). - Gelbe Karten: 3/0. - Zuschauer: 150. TSV Ehningen – SC 04 Tuttlingen
4:0 (2:0). Mit einem ersatzgeschwächten Aufgebot haben die Donaustädter zum Saisonabschluss eine weitere Niederlage hinnehmen müssen. An den vergangenen fünf Spieltagen gelang dem Absteiger damit weder ein Punktgewinn noch ein Torerfolg.
„Im Rahmen unserer Möglichkeiten haben wir uns wirklich gut präsentiert, alles in die Waagschale geworfen.
(1:1).
Der VfL hat die Landesligasaison 21/22 hochverdient mit einem Heimsieg gegen den Mitabsteiger FC Rottenburg beendet. In einem von beiden Seiten gutgeführten Spiel übernahmen die Gastgeber vom Anpfiff weg die Initiative für das Spiel. Der VfL erspielte sich gleich einige gute Einschussmöglichkeiten, die vom Gäste-Keeper Blesch zum Teil bravourös gemeistert wurden. Nach einer Viertelstunde war es dann der agile Marcel Schilling, der die Lücke zum 1:0 fand. Der VfL bestimmte das Geschehen eine halbe Stunde lang, ohne aber mit dem mehrfach möglichen 2:0 für eine gewisse Vorentscheidung zu sorgen. Das Gegenteil war der Fall. Ein Torwartfehler von Julian Bacher führte zum überraschenden 1:1. Bacher verletzte sich dabei, sodass sogar ein Auswechseln drohte. Erst nach einer fünfminütigen Verletzungspause konnte er dann doch weiterspielen. Der VfL kam aber aus dem Rhythmus und die VfL-Fans waren heilfroh, dass mit 1:1 zur Pause gepfiffen wurde.
Nach Seitenwechsel bekamen die Gastgeber die Partie wieder in Griff. Vor allem in der Schlussphase wollte der VfL unbedingt das Spiel mit einem Sieg abschließen. In den letzten fünf Minuten bot die starke Spielweise dem Gastgeber mehrfach die Gelegenheit, aus dem 1:1 ein 2:1 oder gar 3:1 zu machen. Dann sollte es die allerletzte Aktion in der fünfminütigen Nachspielzeit sein. Der zuvor glücklose Jonas Kirchner ließ kaltschnäuzig mehrere Gegenspieler stehen und schoss zum 2:1 ein. Ein Anspiel fand nicht mehr statt.
VfL-Trainer Daniel Wieser war nach der Partie mit seiner Elf mehr als zufrieden. Er lobte das Engagement seiner 15 eingesetzten Akteure. Keiner habe sich nach den Strapazen durch das hochsommerliche Wetter hängen lassen. „Das war hochverdient“, lautete sein Urteil.
VfL Mühlheim: Julian Bacher, David Schmid (75. Augustine Dacosta), Sören Lurz, Jan Kupferschmid (66. Leon Waizenegger), Sebastian Gleich, Marcel Schilling, Andreas Komforth (73. Lukas Lagler), Jonas Kirchner, Marc Bippus (57. Max Kupferschmid), Yannick Schneider, Robin Schad. – Tore: 1:0 (14. Minute) Marcel Schilling, 1:1 (31.) Eigentor (Julian Bacher), 2:1 (90.+5) Jonas Kirchner. - Schiedsrichterin: Svenja Neugebauer (Langenargen/SRG Friedrichshafen). – Zuschauer: 80. – Gelbe Karten: 1/2.