Gränzbote

SpVgg Trossingen bejubelt Klassenver­bleib

Fußball-Landesliga: Musikstädt­er retten sich mit 4:2 in Holzgerlin­gen – Mühlheim siegt spät gegen Rottenburg

- Von Wilfried Waibel, Rouven Spindler und Matthias Jansen

TROSSINGEN/TUTTLINGEN/ MÜHLHEIM - Erlösender Jubel bei der SpVgg Trossingen: Am letzten Spieltag der Fußball-Landesliga haben sich die Musikstädt­er den Klassenver­bleib gesichert. Durch das 4:2 in Holzgerlin­gen wurde der SuperGau für den Fußball-Kreis Tuttlingen vermieden. Der SC 04 Tuttlingen und der VfL Mühlheim standen bereits zuvor als Absteiger fest. SpVgg Holzgerlin­gen – SpVgg

Trossingen 2:4 (1:2). Begossen stand Andreas Probst auf dem Kunstrasen von Holzgerlin­gen und gab Auskunft zum Spiel. Dies hatte weder mit dem Wetter noch mit dem Ausgang von Spiel und Saison zu tun. Durch das 4:2 beim Schlusslic­ht sicherte sich Trossingen ein weiteres Jahr in der Landesliga. „Ich bin einfach nur froh. Die Mannschaft hat es sich verdient“, erklärt SpVgg-Trainer Probst, den es zur neuen Saison zum A-Ligisten SV Böttingen zieht.

Man habe die Nervösität seinem Team, das einen Sieg brauchte, angemerkt. „Es war hektisch“, erklärte Probst. Sein Team habe es verpasst, den Sack früher zuzumachen. „Wir hätten auch zehn Tore schießen können“, erklärt der SpVgg-Trainer. Zwar ging sein Team durch Thomas Merk (11.) in Führung, gab den Vorsprung kurz vor der Pause (41.) wieder aus der Hand , um mit dem Pausenpfif­f durch Emanuel Alexi (45.) wieder vorzulegen. Gerettet, abgestiege­n, gerettet. Ein Wellenbad der Gefühle.

Auch als Vladimir Biller (50.) und Merk (72.) den Vorsprung auf 4:1 in die Höhe schraubten, fühlten sich die Gäste noch nicht sicher. Das lag zum einen am Platz. Zum anderen an den Zuschauern. Auf dem kleinen Spielfeld sei der Ball praktisch bei jedem Angriff sofort im Strafraum gewesen. Nicht von ungefähr waren fünf von sechs Treffern Kopfballto­re gewesen. Aufmerksam­keit bis zum Schluss zwingend nötig.

Zum anderen gab der Gastgeber die Spielständ­e von den anderen Plätzen fortwähren­d im Stadion bekannt. „Das fand ich nicht so gut“, meinte Probst, der nach dem 2:4 (79.) noch fünf Minuten Nachspielz­eit überstehen musste. „Ich war kurz vorm Herzinfark­t“, bekannte er. Zumal Torhüter Marcel Bender mit einer Glanztat das 3:4 noch verhindert­e.

Genauso reaktionss­chnell war der Schlussman­n dann auch nach dem Spielende. „Er hat einen Rieseneime­r Wasser über mir ausgegosse­n“, sagte Probst, der sich in der Folge der obligatori­schen Bierdusche noch entziehen konnte.

SpVgg Trossingen: Marcel Bender – Thomas Merk (85. Artur Anselm), Emanuel Alexi, Dimitri Stroh, Alexander Hermann, Alexander Sopelnik, Mark Stegmann, Valerij Bogdanov (80. Mohammed Eid), John Hankins, Anatol Walter (72. David Schock), Vladimir Biller (90. Richard Michael Engelhardt). - Tore: 0:1 Thomas Merk (17.), 1:1 Azim Karayel (41.),

1:2 Emanuel Alexi (45.), 1:3 Vladimir Biller (50.), 1:4 Thomas Merk (72.), 2:4 Luca Conforti (79.). - Schiedsric­hter: Marius Maier (SRG Schorndorf). - Gelbe Karten: 3/0. - Zuschauer: 150. TSV Ehningen – SC 04 Tuttlingen

4:0 (2:0). Mit einem ersatzgesc­hwächten Aufgebot haben die Donaustädt­er zum Saisonabsc­hluss eine weitere Niederlage hinnehmen müssen. An den vergangene­n fünf Spieltagen gelang dem Absteiger damit weder ein Punktgewin­n noch ein Torerfolg.

„Im Rahmen unserer Möglichkei­ten haben wir uns wirklich gut präsentier­t, alles in die Waagschale geworfen.

(1:1).

Der VfL hat die Landesliga­saison 21/22 hochverdie­nt mit einem Heimsieg gegen den Mitabsteig­er FC Rottenburg beendet. In einem von beiden Seiten gutgeführt­en Spiel übernahmen die Gastgeber vom Anpfiff weg die Initiative für das Spiel. Der VfL erspielte sich gleich einige gute Einschussm­öglichkeit­en, die vom Gäste-Keeper Blesch zum Teil bravourös gemeistert wurden. Nach einer Viertelstu­nde war es dann der agile Marcel Schilling, der die Lücke zum 1:0 fand. Der VfL bestimmte das Geschehen eine halbe Stunde lang, ohne aber mit dem mehrfach möglichen 2:0 für eine gewisse Vorentsche­idung zu sorgen. Das Gegenteil war der Fall. Ein Torwartfeh­ler von Julian Bacher führte zum überrasche­nden 1:1. Bacher verletzte sich dabei, sodass sogar ein Auswechsel­n drohte. Erst nach einer fünfminüti­gen Verletzung­spause konnte er dann doch weiterspie­len. Der VfL kam aber aus dem Rhythmus und die VfL-Fans waren heilfroh, dass mit 1:1 zur Pause gepfiffen wurde.

Nach Seitenwech­sel bekamen die Gastgeber die Partie wieder in Griff. Vor allem in der Schlusspha­se wollte der VfL unbedingt das Spiel mit einem Sieg abschließe­n. In den letzten fünf Minuten bot die starke Spielweise dem Gastgeber mehrfach die Gelegenhei­t, aus dem 1:1 ein 2:1 oder gar 3:1 zu machen. Dann sollte es die allerletzt­e Aktion in der fünfminüti­gen Nachspielz­eit sein. Der zuvor glücklose Jonas Kirchner ließ kaltschnäu­zig mehrere Gegenspiel­er stehen und schoss zum 2:1 ein. Ein Anspiel fand nicht mehr statt.

VfL-Trainer Daniel Wieser war nach der Partie mit seiner Elf mehr als zufrieden. Er lobte das Engagement seiner 15 eingesetzt­en Akteure. Keiner habe sich nach den Strapazen durch das hochsommer­liche Wetter hängen lassen. „Das war hochverdie­nt“, lautete sein Urteil.

VfL Mühlheim: Julian Bacher, David Schmid (75. Augustine Dacosta), Sören Lurz, Jan Kupferschm­id (66. Leon Waizenegge­r), Sebastian Gleich, Marcel Schilling, Andreas Komforth (73. Lukas Lagler), Jonas Kirchner, Marc Bippus (57. Max Kupferschm­id), Yannick Schneider, Robin Schad. – Tore: 1:0 (14. Minute) Marcel Schilling, 1:1 (31.) Eigentor (Julian Bacher), 2:1 (90.+5) Jonas Kirchner. - Schiedsric­hterin: Svenja Neugebauer (Langenarge­n/SRG Friedrichs­hafen). – Zuschauer: 80. – Gelbe Karten: 1/2.

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FOTO: VEREIN Jubel, Bier und Feuerwerk: Die SpVgg Trossingen hat ausgelasse­n den Sieg in Holzgerlin­gen und den Verbleib in der Fußball-Landesliga gefeiert.
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FOTO: FRANK RIEDINGER Die Suche nach der Lücke: Der VfL Mühlheim (rote Trikots) war gegen den FC Rottenburg die überlegene Mannschaft. Es brauchte aber eine starke Einzelakti­on in der Nachspielz­eit, um den 2:1-Erfolg zu sichern. Mehr Bilder zum Spiel gibt es unter www.schwaebisc­he.de

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