Jonas Hofmann ist einer nach Flicks Geschmack
BUDAPEST (SID) - Jonas Hofmann baut vor. Sein Immobilien-Unternehmen verspricht auf Mallorca die Erfüllung individueller Architekturträume. „Es sollen Wohlfühl-Oasen entstehen, in denen man sagen kann: Alles ist perfekt“, sagt Hofmann in einem Werbefilm. Er selbst hat eine gefunden – in der deutschen Nationalmannschaft.
Wobei: Perfekt wäre es gewesen, hätte der Allrounder von Borussia Mönchengladbach diesen vermaledeiten Ball zum möglichen Siegtreffer in Ungarn verwandelt. „Sorry“, sagte er der Mannschaft zerknirscht, „da haben irgendwie die Synapsen nicht richtig gezündet“. Dennoch konnte Hofmann bei der Elektroroller-Tour durch Budapest am Sonntag schon wieder lachen. Denn trotz der Synapsen-Fehlzündung – der Gladbacher darf sich seines WM-Tickets vorbehaltlich einer Verletzung sicher sein.
Das ist einerseits dadurch zu erklären, dass er mit seinen drei Toren in den vergangenen vier Länderspielen der aktuell gefährlichste Mann in einer Mannschaft ohne treffsicheren Stürmer ist. Bundestrainer Hansi Flick, wie Hofmann in Heidelberg geboren, schätzt zudem die Vielseitigkeit seines Rollenspielers. Hofmann (Foto: dpa) kann den rechten Außenverteidiger geben, wie er es zuletzt überzeugend getan hat. Eine Verlegenheitslösung zwar, aber eine ziemlich gute:
„Ich fuchse mich da rein.“Rechts offensiv, auf seiner angestammten Position, fühlt er sich ohnehin wohl.
Zentral spielen kann er auch, das gibt Flick die Chance, andere auf ihren Spezialpositionen glänzen zu lassen.
Hofmann ist kein Spieler zum Zungeschnalzen, dessen Kunststücke Millionen bei TikTok fesseln, keiner, für den Manchester City ein paar Dutzend Ölmillionen zusammenkratzen würde. Er mag die Verlässlichkeit und Nüchternheit, die er selbst ausstrahlt. Oder, wie zuletzt: einen Urlaub in der Wildnis Südafrikas. Für ihn gehört es dazu, an die zweite Karriere zu denken; mit „Big Bang Building“oder als Franchisenehmer einer SandwichKette sind die Weichen gestellt. „Ich möchte meinem Körper nicht so sehr zusetzen, dass ich den Rest meines Lebens auf Sport verzichten muss.“